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Platin, Weißgold oder Silber

Platin – Weißgold – Silber: Lass dich nicht täuschen

 

Hast du Schmuck zu Hause, der weiß oder silbrig aussieht … und du bist dir nicht sicher, woraus er eigentlich besteht? Du siehst einen Ring an und fragst dich – ist es Platin, Weißgold oder vielleicht doch nur Silber? Das Problem taucht besonders dann auf, wenn keine Punze vorhanden ist oder die Gravur mit der Zeit verschwunden ist. Oder wenn du etwas gekauft hast, das dir als Platin verkauft wurde, für dich aber eher wie Silber oder Weißgold aussieht.

Und dann stellt sich die Frage – was ist es wirklich? Mit solchen Zweifeln sind viele nicht allein, denn für Laien wirken die Unterschiede oft sehr subtil. Dennoch lohnt es sich, genauer hinzusehen, denn jeder dieser Metalle hat andere Eigenschaften, eine andere Haltbarkeit und einen völlig unterschiedlichen Wert.

 

Wie sieht Platin aus?

Platin gilt als einer der exklusivsten Edelmetalle. Kein Wunder – es ist selten, schwer und hat eine besondere Ausstrahlung. Nimmst du einen Platinring in die Hand, spürst du sofort das Gewicht. Das ist kein leichter Werkstoff wie Silber. Platin ist dicht, und selbst kleine Schmuckstücke wirken massiv.

Und die Farbe? Hier wird es spannend. Platin hat von Natur aus einen weiß-grauen Ton, jedoch nicht in einem „hell glänzenden Weiß“. Es ist eher ein edler, kühler Farbton, leicht gedämpft. Anders als bei Gold findest du hier keine gelblichen oder rosigen Reflexe. Zudem behält Platin seine Farbe – es muss nicht zusätzlich beschichtet werden.

Mit der Zeit kann sich eine sogenannte Patina bilden, also eine leichte Mattierung der Oberfläche. Das bedeutet jedoch keine Beschädigung. Im Gegenteil – viele Juweliere sind überzeugt, dass diese natürliche Patina den Charme sogar erhöht. Und im Unterschied zu Silber läuft Platin nicht an und wird nicht schwarz. Genau das macht es so besonders.

 

Wie sieht Silber aus?

Silber kennt jeder. Es ist wohl das am häufigsten verwendete Metall für Schmuck und Besteck. Die Farbe ist heller als bei Platin – spiegelnder, intensiver glänzend, gleichzeitig aber auch anfälliger für Veränderungen. Schon nach wenigen Monaten kann eine Silberkette ihren Glanz verlieren und leicht grau oder sogar schwarz werden. Schuld daran sind chemische Reaktionen – Silber reagiert schnell mit Schwefel, der in der Luft oder in Kosmetika enthalten ist.

Deshalb hört man so oft vom „angelaufenen Silber“. Zum Glück lässt es sich leicht reinigen – mit einem speziellen Tuch, einem Silberbad oder auch mit einfachen Hausmitteln wie Natron. Allerdings muss man das regelmäßig machen, da Silber sein Aussehen nicht so lange bewahrt wie Platin oder Gold.

Auch beim Gewicht ist der Unterschied deutlich. Silber ist leicht – ein Ring oder eine Kette aus diesem Metall wirkt nicht massiv. Das ist einer der ersten Hinweise darauf, dass man kein Platin, sondern tatsächlich Silber in der Hand hält.

 

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Wie sieht Weißgold aus?

Weißgold ist im Grunde ein kleiner Trick der Juweliere. Reines Gold ist von Natur aus gelb. Um die weiße Farbe zu erzielen, wird es mit anderen Metallen legiert, zum Beispiel mit Nickel, Palladium oder Platin. Um den Effekt noch stärker zu machen, wird die Oberfläche oft mit einer dünnen Schicht Rhodium überzogen. Erst dieses Rhodium verleiht dem Schmuck das charakteristische, helle Weiß mit fast spiegelndem Glanz.

Ohne diese Beschichtung kann Weißgold einen leicht gelblichen Schimmer zeigen, besonders wenn die Legierung anders zusammengesetzt ist. Mit der Zeit nutzt sich die Rhodiumschicht ab, und das Schmuckstück muss beim Juwelier neu beschichtet werden.

Und das Gewicht? Vergleichbar mit klassischem Gold – leichter als Platin, aber schwerer als Silber. Es liegt also dazwischen. Im Gefühl wirkt Weißgold glatt, elegant und kühl. Wichtig ist auch: Anders als Silber läuft es nicht schwarz an. Allerdings muss die Rhodiumschicht erneuert werden, wenn man den perfekten hellen Farbton behalten möchte.

Platin

 

Platin oder Weißgold?

Auf Fotos können sie fast identisch aussehen. Ein filigraner Verlobungsring oder eine feine Kette – der eine sagt, es sei Platin, der andere ist überzeugt, es sei Weißgold. Wie unterscheidet man das? Das erste Signal gibt das Gewicht. Platin ist deutlich schwerer. Nimmst du zwei ähnliche Schmuckstücke in die Hand, spürst du sofort den Unterschied.

Der zweite Punkt ist die Farbe. Platin hat einen natürlichen, leicht grauen Unterton, während Weißgold seine helle Farbe den Legierungen und der Rhodiumschicht verdankt. In der Praxis bedeutet das: Platin verändert seinen Farbton nicht, Weißgold dagegen kann mit der Zeit einen leichten Gelbstich zeigen, wenn die Beschichtung abgetragen ist.

Auch in Sachen Haltbarkeit gibt es Unterschiede. Platin ist extrem widerstandsfähig – es nutzt sich kaum ab, verformt sich nicht so leicht und eignet sich perfekt für Schmuck, der täglich getragen wird. Weißgold ist empfindlicher – wunderschön, aber pflegeintensiver, wenn es dauerhaft makellos aussehen soll. Und nicht zuletzt der Preis: Platin ist die deutlich teurere Wahl.

 

Platin oder Silber

Hier wirkt der Unterschied auf den ersten Blick einfacher, ist aber nicht immer so eindeutig. Silber erscheint meist heller, fast spiegelnd, während Platin edler wirkt – weniger glänzend, eher dezent. Doch wer keine Erfahrung hat, tut sich oft schwer, diese Nuancen zu erkennen.

Es gibt allerdings einen praktischen Test: das Gewicht. Silber ist leicht, Platin dagegen massiv. Selbst ein schmaler Platinring wiegt mehr als ein größerer Silberring. Das merkt man sofort.

Und was ist mit der Haltbarkeit? Hier ist der Unterschied enorm. Silber läuft schnell an, reagiert mit Luft und Feuchtigkeit und muss regelmäßig gereinigt werden. Platin hingegen nicht. Auch nach vielen Jahren behält es seine charakteristische Farbe – höchstens mattiert es leicht. Und dann der Preis: Silber ist günstig, Platin kostet ein Vielfaches. Das ist oft der deutlichste Hinweis, denn kaum jemand verkauft Platin zum Preis von Silber.

 

Weißgold oder Silber

Diese Kombination sorgt am häufigsten für Verwirrung. Beide Metalle glänzen intensiv und reflektieren das Licht auf sehr ähnliche Weise. Dennoch lassen sich Unterschiede feststellen.

Erstens: Silber läuft mit der Zeit an, Weißgold dagegen nicht. Selbst wenn sich die Rhodiumschicht abnutzt und das Metall leicht gelblich wirkt, entsteht niemals der gleiche schwarze Belag wie bei Silber.

Zweitens: das Gewicht. Weißgold ist schwerer, Silber deutlich leichter. Drittens: der Preis. Wenn ein Ring verdächtig günstig war, der Verkäufer aber von Weißgold sprach, solltest du ihn unbedingt prüfen lassen.

Und schließlich die Stempelung. Schmuck aus Weißgold trägt eine Goldpunze (z. B. 585), Silber dagegen meist 925. Doch manchmal sind diese Zeichen abgenutzt oder fehlen ganz. Dann hilft nur der Blick auf das Verhalten des Metalls im Laufe der Zeit. Silber verrät sich schnell, während Weißgold – auch wenn die Rhodiumschicht erneuert werden muss – deutlich edler bleibt.

 

Wie prüft man den Feingehalt zu Hause?

Nicht jeder hat sofort Zugang zu einem Juwelier oder zu speziellen Prüfgeräten, aber einiges lässt sich auch selbst überprüfen. Der einfachste Weg ist, nach Stempelungen zu suchen – also nach Punzen an der Innenseite eines Rings oder am Verschluss einer Kette. Bei Platin findet man häufig die Angaben 950 oder 999, bei Gold 585 oder 750 und bei Silber in der Regel 925.

Doch was tun, wenn der Stempel abgenutzt ist oder gar fehlt? Dann gibt es ein paar einfache Hausmittel. Silber reagiert zum Beispiel auf Schwefel, der in Eiern enthalten ist. Bildet sich auf der Oberfläche eine dunkle Verfärbung, ist das ein starkes Zeichen dafür, dass es sich eher um Silber als um Platin oder Gold handelt.

Es gibt auch den Magnettest – Edelmetalle wie Platin, Gold oder Silber sind von Natur aus nicht magnetisch. In Legierungen können jedoch Metalle enthalten sein, die reagieren. Wenn also ein Ring „haftet“, bedeutet das nicht automatisch eine Fälschung, sondern kann einfach auf einen höheren Anteil anderer Metalle hinweisen. Das ist eher ein Hinweis als ein Beweis.

Natürlich liefern solche Methoden keine hundertprozentige Sicherheit. Aber sie können helfen, schon im Vorfeld wertvolle Stücke von Schmuck mit eher geringem Wert zu unterscheiden.

 

Erkennt ein Juwelier immer das Metall?

Man könnte meinen, für einen Profi sei das überhaupt kein Problem. Und tatsächlich – ein Juwelier verfügt über Erfahrung und Werkzeuge, mit denen sich das verwendete Metall bestimmen lässt. Er kann Prüfsäuren einsetzen, ein Spektrometer oder andere Geräte, die eindeutig zeigen, ob es sich um Platin, Gold oder Silber handelt.

Allerdings hat nicht jedes Juweliergeschäft sofort die komplette Ausrüstung zur Hand. Es kommt vor, dass ein Verkäufer nur „nach Augenmaß“ beurteilt – und das kann täuschen, besonders bei Weißgold und Platin. Wenn du dir also unsicher bist, solltest du dich besser an ein größeres Fachgeschäft oder an einen Gutachter wenden. Dort erfolgt die Analyse präziser, und du erhältst ein schriftliches Zertifikat.

Das ist wichtig, vor allem wenn du Schmuck verkaufen oder versichern möchtest – denn der Unterschied im Wert zwischen Silber und Platin ist enorm, und man braucht einen eindeutigen Nachweis, um Klarheit zu haben.

Genau hier zeigt sich, wie fein die Unterschiede sein können. Und damit stellt sich die nächste Frage: Lohnt es sich wirklich, für Platin deutlich mehr zu bezahlen, wo doch Weißgold auf den ersten Blick fast gleich aussieht?

Das hängt letztlich davon ab, was dir wichtig ist. Soll der Schmuck in erster Linie glänzend und eindrucksvoll wirken, reicht Weißgold völlig aus. Es ist günstiger, leichter erhältlich und erzielt einen ähnlichen visuellen Effekt. Wenn dir dagegen Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer am Herzen liegen – dann hat Platin die Nase vorn. Es ist ein wenig wie bei Autos – beide bringen dich ans Ziel, aber unter der Haube steckt bei dem einen deutlich mehr Power.

 

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