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Gold im Smartphone

Wo genau befindet sich Gold in Handys und Smartphones?

 

Gold – das verbinden die meisten mit Ringen, Piratenschätzen oder dem Luxusleben von Prominenten. Aber wusstest du, dass du es direkt bei dir trägst? Genauer gesagt: in deiner Hosentasche! Dein Smartphone ist ein kleiner Safe – darin versteckt sich echtes Gold. Keine großen Barren natürlich, aber winzige Mengen dieses wertvollen Metalls sind tatsächlich verbaut. Doch wo genau steckt es? Wie ist es dorthin gekommen? Und vor allem – wozu braucht ein Smartphone überhaupt Gold? Wir klären das gleich!

 

Eigenschaften von Gold in der Elektronik

Gold (Au) ist in der Elektronik ein äußerst geschätztes Material – dank seiner besonderen Eigenschaften. Es leitet Strom hervorragend, was für eine schnelle und effiziente Signalübertragung sorgt. Zudem reagiert es weder mit Sauerstoff noch mit den meisten Chemikalien. Das heißt: Es oxidiert nicht und läuft nicht an. Deshalb eignet es sich ideal für Kontaktflächen, die sauber und zuverlässig bleiben müssen. Gold ist außerdem sehr gut formbar und dehnbar. Dadurch lässt es sich leicht zu dünnen Folien oder feinen Drähten verarbeiten – perfekt für präzise Bauteile in der Elektronik.

Gold wird häufig verwendet, um Kontakte und Steckverbindungen zu beschichten. Auf Leiterplatten (PCB) bedeckt es die Kontaktflächen und Leiterbahnen – das sorgt für stabile, langlebige Verbindungen. In Mikroprozessoren und integrierten Schaltungen verbinden Golddrähte die internen Komponenten. Elektronische Geräte wie Mobiltelefone, Computer, Fernseher und Audio- oder Videotechnik enthalten in vielen Bereichen goldbeschichtete Elemente. RAM-Module, Hauptplatinen oder Batterieanschlüsse sind typische Einsatzorte.

Man könnte sagen: Gold ist in der Welt der Metalle der VIP im Club. Es leitet Strom wie auf der Überholspur, rostet nicht, korrodiert nicht – einfach ein perfektes Material! Und da es so flexibel ist, kann man daraus ultradünne Drähte machen. Deshalb ist die Elektronik so begeistert von Gold – es steht für Verlässlichkeit!

Aber keine Sorge – allzu viel davon steckt nicht im Gerät. Niemand bricht dir mit einem Brecheisen ins Smartphone ein, um Goldbarren zu finden. Es handelt sich lediglich um hauchdünne Schichten auf entscheidenden Bauteilen.

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Gold in Mobiltelefonen und Smartphones

In Handys und Smartphones kommt Gold an mehreren Stellen zum Einsatz:

Steckverbindungen und Kontakte

Gold wird häufig zur Beschichtung von Kontakten und Steckverbindungen verwendet. Dazu gehören Ladebuchsen, SIM-Karten-Slots, Batterieanschlüsse und andere Verbindungspunkte auf der Hauptplatine. Jede Kabelverbindung und SIM-Karte braucht einen Kontakt, der auch nach Monaten noch zuverlässig funktioniert.

Leiterplatten (PCB)

Auf den Hauptplatinen von Mobilgeräten werden bestimmte Leiterbahnen und Kontaktflächen mit Gold beschichtet. Das Edelmetall dient hier als effizienter Stromleiter. So bleibt das Gerät langfristig funktionsfähig – und wird nicht zur wertlosen „Ziegel“.

Prozessoren

Im Inneren von Prozessoren übernehmen Golddrähte die Verbindungen zwischen verschiedenen Bauteilen. Diese winzigen Verbindungen müssen zuverlässig arbeiten – sonst wäre dein Smartphone alles andere als „smart“.

Konnektoren und Pins

Viele Konnektoren und Pins im Handy sind mit Gold überzogen. So bleiben die Verbindungen zwischen Display, Kamera, Funkmodulen und anderen Komponenten stabil – und das auch über lange Zeit.

Gold in der Elektronik ist also eine High-End-Lösung. Es ist nicht billig, aber extrem zuverlässig. Und genau das ist entscheidend – niemand will, dass sein Handy genau dann versagt, wenn man es am dringendsten braucht.

Gold

 

Weitere Mineralien in Handys und Smartphones

Okay, Gold ist der Star – aber dein Smartphone ist ein ganzes Team aus Mineralien. In seinem Inneren stecken auch Silber, Kupfer, Zinn und viele andere Rohstoffe. Jeder erfüllt eine bestimmte Funktion – zusammen machen sie dein Smartphone erst möglich. Hier einige Beispiele:

  • Gold – wird in kleinen Mengen für elektronische Verbindungen verwendet, da es hervorragend leitet und nicht korrodiert.
  • Silber – kommt in Lötverbindungen und Kabeln zum Einsatz, weil es einer der besten elektrischen Leiter ist.
  • Kupfer – findet sich häufig in Kabeln und auf Leiterplatten (PCB), dank seiner sehr guten Leitfähigkeit.
  • Aluminium – wird für Gehäuse und manche interne Bauteile verwendet.
  • Zink – wird vor allem in Loten und Schutzschichten genutzt.
  • Zinn – dient zum Löten von Komponenten auf Leiterplatten.
  • Nickel – steckt in Akkus und dient auch als Beschichtung für bestimmte Teile.
  • Palladium – wird in Loten und keramischen Kondensatoren eingesetzt.
  • Kobalt – ein wichtiger Bestandteil von Lithium-Ionen-Akkus, damit dein Handy den Tag übersteht (zumindest theoretisch).
  • Lithium – ebenfalls im Akku, hilft deinem Smartphone durchzuhalten, auch wenn es nur herumliegt.
  • Silizium – der Grundbaustein für Chips und Speicher – ohne es läuft nichts.
  • Kunststoffe – verwendet in Gehäusen, Kabelisolierungen und vielen inneren Komponenten; sie bestehen entweder aus Erdöl oder biologischen Rohstoffen.
  • Glas – findet sich in Touchscreens und Schutzschichten – meist als gehärtetes Glas wie Gorilla Glass.
  • Keramik – wird für bestimmte Kondensatoren und Isolatoren verwendet.
  • Neodym – steckt in kleinen, starken Magneten für Lautsprecher und Vibrationsmotoren.
  • Praseodym – wird in Magneten und zur Signalverstärkung in Elektronikbauteilen verwendet.
  • Terbium – kommt in keramischen Kondensatoren und Displays zum Einsatz.
  • Graphit – dient als Anodenmaterial in Lithium-Ionen-Akkus.
  • Polymere und Elastomere – sorgen für Dichtungen, Tasten oder andere flexible Bauteile im Inneren.

 

Herstellungsprozess

Die Produktion eines Smartphones ist wahre Hightech-Magie. Leiterplatten, auf denen alle Komponenten montiert werden, werden in einem bestimmten Produktionsschritt mit Gold beschichtet – das erinnert fast an das Malen von winzigen Kunstwerken. Dabei ist höchste Präzision gefragt, denn Gold ist kostbar und nur in kleinen Mengen vorhanden. Das Auftragen der dünnen Schichten erfordert äußerste Genauigkeit – schließlich will niemand für etwas zahlen, das man nicht sieht!

Auch wenn sich in jedem einzelnen Gerät nur mikroskopische Mengen Gold befinden, ist die Gesamtmenge bei der weltweiten Produktion beachtlich. Und das bedeutet: Die Elektronikindustrie trägt eine Mitverantwortung – denn der Goldabbau verursacht enorme Umweltschäden. Wasser, Böden, Wälder – alles leidet unter dem Abbau wertvoller Rohstoffe.

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Gold-Recycling aus alten Mobiltelefonen

Wenn du dein altes Handy gegen ein neues Modell eintauschst – bitte nicht einfach in den Müll damit! Dein Smartphone ist eine wahre Schatzkammer an Gold (und anderen Metallen). Recycling ist nicht nur ein Trend, sondern bringt echten Nutzen. Aus einer Tonne alter Mobiltelefone lassen sich bis zu 350 Gramm Gold zurückgewinnen. Bei einem durchschnittlichen Gewicht von etwa 180 Gramm pro Smartphone entspricht das etwa 5555 Geräten pro Tonne.

Und wie viel Gold steckt in einer Tonne Erz? Nicht viel. Hochwertiges Golderz enthält etwa 8–10 Gramm pro Tonne. Der Durchschnitt liegt bei 4–6 Gramm – und in Tagebauen oft sogar nur zwischen 1 und 4 Gramm. Fazit: Eine Tonne Smartphones enthält mehr Gold als so manches hochwertige Erz.

Der Recyclingprozess ist allerdings komplex. Zunächst werden die Handys in ihre Einzelteile zerlegt, dann mechanisch zerkleinert. Anschließend trennen chemische Lösungen das Gold vom restlichen Material. Das klingt nach verrücktem Wissenschaftler – aber es funktioniert!

Eine der gebräuchlichsten Methoden ist die Verwendung von Cyanidlösungen oder Salpetersäure. Cyanid wird eingesetzt, um Gold zu lösen, das anschließend ausgefällt und gereinigt wird.

 

Umweltbelastung

Auch wenn Recycling eine tolle Sache ist – längst nicht jeder nutzt diese Möglichkeit. Viele Altgeräte landen auf der Mülldeponie. Das führt zur Belastung der Umwelt: Schwermetalle und Chemikalien gelangen ins Erdreich und in Gewässer – mit negativen Folgen für Mensch und Natur.

Deshalb rufen viele Unternehmen dazu auf, alte Handys in Sammelstellen zurückzugeben. So muss weniger Gold aus der Erde geholt werden – und die Umwelt wird spürbar entlastet.

Dein Smartphone ist also nicht nur ein Gerät zum Telefonieren, Schreiben oder Fotografieren. Es ist ein kleiner Schatz in deiner Hosentasche – mit Gold und vielen weiteren Mineralien. Und genau deshalb lohnt sich Recycling – im wahrsten Sinne des Wortes ein goldener Tipp!

 

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