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Ist Revolut sicher?

Was ist Revolut und ist diese Bank überhaupt sicher?

 

Früher war alles einfacher. Man bewahrte sein Geld im Portemonnaie oder unter der Matratze auf. Wer mutiger war, eröffnete ein Bankkonto. Das Konto hatte eine Plastikkarte, ein Gebührenheft, und einmal im Monat ging man zur Filiale, um „Dinge zu erledigen“. Die Welt war papierbasiert, langsam und berechenbar. Dann kam das Internet, dann die Apps, dann die Fintechs – und schließlich Revolut. Plötzlich konnte man im Ausland bezahlen, ohne Währungsgebühren, mit einem Klick Dollar tauschen oder die Rechnung mit einem Kollegen teilen – ganz ohne den Weg zum Geldautomaten.

Für viele Menschen gilt: Was neu ist, wirkt oft verdächtig. Wie kann es sein, dass eine hübsche App eine ganze Bank ersetzt? Ist mein Geld dort wirklich sicher?

„Ist Revolut sicher?“ – diese Frage taucht regelmäßig auf, besonders dann, wenn das Internet von Warnungen über gefälschte SMS, Konto-Hacks oder Datenlecks überflutet wird. In diesem Artikel sehen wir uns an, ob Revolut Dein Vertrauen verdient. Wer steckt hinter dem Unternehmen? Was passiert mit dem Geld, wenn Du auf „Senden“ klickst? Warum spielt Litauen eine Rolle? Und sollte man sich vor Phishing fürchten? Wenn Du Revolut bereits nutzt oder überlegst, es auf Dein Smartphone zu laden, lies weiter – denn die Antwort auf die Frage „Ist Revolut sicher?“ ist nicht so eindeutig, wie es scheint.

 

Was für eine Bank ist Revolut?

Beginnen wir damit: Revolut ist kein gesichtsloses Internet-Phantom. Das Unternehmen wurde 2015 in Großbritannien gegründet – von Nik Storonsky und Vlad Yatsenko, zwei ehemaligen Mitarbeitern von Finanzriesen wie Credit Suisse und Deutsche Bank. Ursprünglich war Revolut eine App für günstige Währungsumrechnungen, heute ist es eine vollwertige Finanzinstitution mit Millionen von Nutzerinnen und Nutzern weltweit. Obwohl die Wurzeln in Großbritannien liegen, werden die meisten Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden in der EU mittlerweile über eine litauische Banklizenz erbracht.

Dank dieser Lizenz agiert Revolut in der Europäischen Union als Bank. Das bedeutet: Es gelten strenge Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Datenschutz und Maßnahmen gegen Geldwäsche. Revolut steht unter Aufsicht der litauischen Zentralbank – und die schaut ganz genau hin. Es handelt sich hier nicht um ein chaotisches Startup, das Millionen verbrennt und Influencer einstellt. Revolut hat klare Strukturen, Berichtspflichten – und wird regelmäßig von unabhängigen Wirtschaftsprüfern kontrolliert.

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Wo ist mein Geld – und was passiert damit?

Wenn Du Revolut nutzt, fragst Du Dich vielleicht, was mit Deinem Geld passiert, wenn Du eine Überweisung tätigst, mit der Karte zahlst oder Deine Ersparnisse in der App parkst. Die Antwort: Dein Geld ist geschützt. Revolut ist eine in der EU zugelassene Finanzinstitution und verpflichtet, Kundengelder sicher aufzubewahren. Bei Anlagekonten werden die Einlagen getrennt von den Unternehmensgeldern auf separaten Konten geführt – bei zugelassenen Kreditinstituten in der EU, Banken außerhalb der EU, Zentralbanken oder qualifizierten Geldmarktfonds.

Und was passiert im Falle einer Insolvenz von Revolut? Gute Frage. Seit Revolut eine Banklizenz in Litauen besitzt, sind Kundeneinlagen bis zu 100.000 Euro durch den litauischen Einlagensicherungsfonds geschützt – genau wie bei klassischen Banken in Deutschland. Sollte Revolut also irgendwann zahlungsunfähig werden – was nicht sehr wahrscheinlich ist, aber nicht ausgeschlossen – kannst Du Deine Einlagen zurückfordern.

Auch die App selbst ist abgesichert: Login, Transaktionsfreigabe, Push-Benachrichtigungen, Kartensperrung per Klick – all das kennst Du vielleicht schon. Und es funktioniert zuverlässig. Du kannst auch eigene Limits festlegen, den Standort bei Transaktionen prüfen lassen oder Schutzmechanismen gegen Online-Betrug aktivieren. Und was ist mit Deinen Daten? Revolut verwendet Verschlüsselung und verkauft keine Nutzerdaten an Werbetreibende – im Gegensatz zu so mancher kostenlosen App.

 

 

Und wie steht es mit Betrug und Phishing?

Revolut wird häufig Ziel von Betrugsversuchen – nicht weil es unsicher ist, sondern weil es so weit verbreitet ist. Wo viele Nutzer sind, wittern Cyberkriminelle ihre Chance. Das häufigste Szenario? Eine SMS oder E-Mail mit dem Text „Dein Konto wurde gesperrt – klicke hier zum Entsperren“. Ein Klassiker unter den Phishing-Versuchen.

Schützt Revolut seine Nutzer? Ja. Zum einen erkennt die App verdächtige Aktivitäten durch integrierte Filter. Zum anderen ist der Kundensupport rund um die Uhr erreichbar und sperrt bei Verdacht sofort das Konto. Push-Nachrichten, Kartensperrungen, Limitfunktionen – all das ist Teil des Sicherheitskonzepts.

Aber: Kein System ist unfehlbar. Wenn Du auf einen dubiosen Link klickst oder Deine Zugangsdaten sorglos weitergibst, kann auch Revolut Dich nicht vollständig schützen. Die App bietet Dir die Werkzeuge – Du musst sie auch nutzen. Alles lässt sich eben doch nicht automatisieren... so verlockend es auch wäre.

 

Und wie sieht es mit Revolut in Deutschland aus?

Wenn alles so sicher ist – warum wird Revolut in Deutschland nicht wie eine klassische Bank behandelt? Ganz einfach: Obwohl Revolut über eine europäische Banklizenz verfügt, agiert es in Deutschland (noch) nicht als offiziell eingetragene Bankniederlassung – zumindest nicht formell. Derzeit greifen deutsche Nutzerinnen und Nutzer über die litauische Lizenz auf die Revolut-Dienste zu.

Was bedeutet das in der Praxis? Revolut unterliegt nicht direkt der deutschen Finanzaufsicht BaFin, sondern wird durch die Aufsicht in Litauen reguliert. Ist das ein Problem? Nicht unbedingt – aber wer Wert auf eine „lokale“ Regulierung legt, könnte sich daran stören. Auf der anderen Seite: Millionen Menschen in Deutschland nutzen Revolut täglich – und die meisten sind sehr zufrieden.

Ein großer Vorteil: Revolut bietet mittlerweile die Möglichkeit, einen deutschen IBAN zu erhalten. Das macht Überweisungen und den Empfang von Gehaltszahlungen oder staatlichen Leistungen deutlich einfacher.

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Revolut-Konto – auch für Jugendliche

Wenige wissen, dass Revolut nicht nur eine App für vielbeschäftigte Erwachsene ist, die britische Pfund in drei Sekunden in Euro tauschen wollen. Seit einiger Zeit richtet sich das Unternehmen ganz bewusst auch an jüngere Nutzerinnen und Nutzer. Mit dem Angebot Revolut <18 können Jugendliche ab sechs Jahren – natürlich unter Aufsicht eines Elternteils – ein eigenes Konto samt Karte besitzen, die über die Haupt-App von einem Erwachsenen gesteuert wird.

Das Ganze ist nicht einfach ein buntes Spielzeug, wie manche denken. Es ist ein praktisches Lernwerkzeug, mit dem Kinder den Umgang mit Geld Schritt für Schritt lernen können. Sie erhalten Taschengeld, setzen Sparziele und bekommen Benachrichtigungen, wenn sie etwas kaufen. Die Eltern behalten dabei den Überblick: Sie sehen jede Transaktion, können Limits setzen, die Karte sperren oder neue Ziele einrichten.

Das zeigt, wie stark sich die Finanzwelt verändert hat. Früher bekamen Kinder ihr Taschengeld bar auf die Hand – heute lernen sie das Haushalten über eine App. Natürlich ruft das auch Kritik hervor („Ein Kind sollte doch erst den Wert einer Münze kennen lernen!“), aber der Trend ist klar. Revolut will nicht nur ein Zahlungsdienst sein, sondern ein Werkzeug zur Finanzbildung – und zwar von klein auf.

Revolut ist ein sicheres Tool – aber wie jedes Werkzeug erfordert es verantwortungsvolle Nutzung. Es bietet schnellen Zugang zu Geld, Währungswechsel, Sparmöglichkeiten, Investitionen – doch es basiert auch auf Technologie, Algorithmen und Regeln, die nicht immer sofort durchschaubar sind. Ist es besser als eine klassische Bank? Das kommt darauf an, was Du suchst. Wenn es um Schnelligkeit, Komfort und globale Funktionen geht – vielleicht ja. Wenn Du unter Sicherheit eine Bankfiliale in der Nähe und „Frau Müller am Schalter“ verstehst – eher nicht. Aber eines steht fest: Revolut ist keine kurzfristige Modeerscheinung, sondern längst ein fester Teil der Finanzwelt. Sicher? Ja – aber wie bei jeder App und jeder Bank gilt: gesunder Menschenverstand ist Pflicht. Vor allem, wenn wieder mal eine seltsame E-Mail mit Link ins Postfach flattert.

 

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