Inhalt
- Eine Möglichkeit, bei Bankgebühren zu sparen
- Warum verlangt die Bank überhaupt Gebühren?
- Kostenloses Konto – geht das wirklich?
- Basiskonto – wer hat Anspruch darauf?
- Bankkarten – wann sind sie wirklich kostenlos?
- Geld abheben ohne Gebühren – geht das?
- Gebühren, auf die man achten sollte
- Bankaktionen – lohnt sich das?
- Was tun, wenn die Bank die Gebühren erhöht?
Eine Möglichkeit, bei Bankgebühren zu sparen
Bankgebühren können ganz schön überraschen. Hier ein paar Euro für die Karte, dort eine Gebühr für die Abhebung am Automaten – und dann noch eine Sofortüberweisung, die plötzlich mehr kostet, als du erwartet hast. Am Ende wird aus dem angeblich kostenlosen Konto schnell ein monatlicher Kostenfaktor von 20 bis 30 Euro. Muss das sein? Nein – wenn du die Regeln kennst und geschickt nutzt, bleibt mehr Geld in deiner Tasche.
Warum verlangt die Bank überhaupt Gebühren?
Zunächst die Frage: warum überhaupt? Du nutzt dein Konto, überweist Geld, hebst ab – und trotzdem kassiert die Bank. Der Grund ist einfach: Banken sind gewinnorientierte Unternehmen, und Gebühren gehören zu den wichtigsten Einnahmequellen.
Typische Beispiele sind die Kontoführungsgebühr, Kosten für die Karte oder für Abhebungen am Geldautomaten. Damit deckt die Bank ihre Infrastruktur – IT-Systeme, Automaten-Netze, Kundenservice und natürlich auch Werbung. Jede Transaktion bedeutet Aufwand, und den lässt sich die Bank von ihren Kunden bezahlen.
Gebühren sind außerdem ein Mittel zur Steuerung. Viele Banken bieten kostenlose Konten oder Karten nur dann an, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Typisch sind ein monatlicher Geldeingang (z. B. Gehalt oder Rente) oder eine bestimmte Anzahl an Kartenzahlungen. Wer diese Bedingungen erfüllt, zahlt nichts – wer nicht, der zahlt eben die Gebühr. Für die Bank ein doppelter Gewinn: aktive Kunden bringen Einnahmen durch Händlergebühren, inaktive zahlen direkt.
Spannend ist, dass die Unterschiede enorm sein können. Bei manchen Banken gibt es das Konto ohne Bedingungen gratis, andere verlangen 5 bis 10 Euro im Monat, wenn kein Geldeingang da ist. Auch bei Karten variieren die Regeln: mal reicht eine Zahlung pro Monat, mal muss ein bestimmter Mindestumsatz von 200 oder 300 Euro erreicht werden.
Im Grunde ist es wie ein Spiel: die Bank legt die Regeln fest, und du entscheidest, ob du mitspielst oder die Bank wechselst. Wer die Regeln nicht kennt, verliert leicht – und zahlt am Ende deutlich mehr als nötig.
Kostenloses Konto – geht das wirklich?
Das Versprechen "Girokonto für 0 Euro" taucht in vielen Werbespots auf. Aber gibt es das tatsächlich – ein Konto ganz ohne Kosten? Die Antwort lautet: ja, allerdings fast immer mit Bedingungen.
Ein völlig kostenloses Konto ohne Voraussetzungen ist in Deutschland selten. Meist gilt: das Konto ist gratis, wenn ein regelmäßiger Geldeingang erfolgt – zum Beispiel Gehalt, BAföG, Rente oder auch eine Überweisung vom eigenen Zweitkonto. Fehlt dieser Eingang, berechnen viele Banken eine Kontoführungsgebühr von 5 bis 10 Euro im Monat.
Die zweite Bedingung betrifft die Kartenzahlungen. Manche Banken verlangen lediglich eine Zahlung pro Monat, andere erwarten einen Mindestumsatz – oft 300 bis 500 Euro. Wird dieser nicht erreicht, fällt eine monatliche Karten- oder Kontogebühr an.
Wichtig: die Basisfunktionen sind heute fast überall kostenlos. Online-Überweisungen, Daueraufträge oder die Nutzung der Banking-App kosten nichts. Gebühren entstehen vor allem bei Zusatzleistungen: papierhafte Kontoauszüge per Post, Bareinzahlungen am Schalter oder Echtzeitüberweisungen. Genau hier verstecken sich die unerwarteten Kosten.
Heißt das also, ein wirklich kostenloses Konto ist möglich? Ja – wenn du die Bedingungen im Blick behältst und hauptsächlich online bankst. Für die meisten ist das Alltag: Kartenzahlungen und mobiles Banking gehören längst dazu. Wer aber Wert auf den persönlichen Service am Schalter legt, für den wird das "kostenlose Konto" schnell zur Kostenfalle.
Basiskonto – wer hat Anspruch darauf?
Nicht jeder kennt es, aber es gibt es tatsächlich: das sogenannte Basiskonto. Es wurde auf Grundlage einer EU-Richtlinie eingeführt und garantiert jedem Erwachsenen in Deutschland den Zugang zu einem Bankkonto – unabhängig von Einkommen oder Bonität.
Was gehört dazu?
- ein Girokonto mit Zahlungskarte,
- die Möglichkeit, Überweisungen zu empfangen und durchzuführen,
- Bargeld abzuheben und Daueraufträge einzurichten.
Wichtig ist: das Basiskonto ist nicht zwingend kostenlos. Banken dürfen eine "angemessene Gebühr" verlangen, die sich meist zwischen 1 und 5 Euro pro Monat bewegt. Es ist also deutlich günstiger als viele Standardkonten, bleibt aber ein vollwertiges Girokonto.
Eröffnen darfst du ein Basiskonto nur dann, wenn du in Deutschland noch kein anderes Girokonto hast. Zielgruppe sind vor allem Menschen, die bisher vom Bankensystem ausgeschlossen waren – etwa Obdachlose, Geflüchtete oder Personen mit negativer Schufa. Für den Alltag reicht es völlig, für besonders aktive Kunden kann es jedoch zu eingeschränkt wirken.
Bankkarten – wann sind sie wirklich kostenlos?
Eine Karte gehört heute einfach dazu. In der Werbung wirkt es so, als wäre sie automatisch kostenlos – in der Praxis hängt es fast immer von Bedingungen ab. Banken wollen nicht, dass die Karte ungenutzt in der Schublade liegt. Sie verdienen nämlich an den Händlergebühren, die bei jeder Zahlung anfallen.
Die häufigste Bedingung: eine bestimmte Anzahl an Transaktionen pro Monat. Manchmal genügt eine Zahlung, manchmal sind es mehrere. Andere Banken setzen auf Mindestumsätze – etwa 200 bis 500 Euro pro Monat. Wird das nicht erreicht, fällt eine monatliche Kartengebühr an.
Wichtig ist auch, dass nicht jede Zahlung zählt. Typische Ausnahmen sind Einzahlungen auf Online-Wallets, Käufe von Kryptowährungen oder Zahlungen an Glücksspielanbieter. Am zuverlässigsten sind ganz normale Einkäufe im Supermarkt, an der Tankstelle, im Restaurant oder beim Online-Shopping.
Interessant ist, dass Debit- und Kreditkarten oft unterschiedlich behandelt werden. Eine Debitkarte ist häufig schon nach einer einzigen Zahlung kostenlos, während für Kreditkarten meist ein Mindestumsatz von mehreren Hundert Euro verlangt wird. Wer die Karte nur selten nutzt, zahlt dann schnell 2–5 Euro im Monat.
Und noch ein Tipp: immer mehr Banken bieten virtuelle Karten für Apple Pay oder Google Pay an. Diese sind oft dauerhaft kostenlos und lassen sich direkt in der App verwalten – ohne zusätzliche Bedingungen.
Geld abheben ohne Gebühren – geht das?
Kaum etwas nervt mehr, als wenn bei einer Abhebung plötzlich zusätzliche Kosten auftauchen. Du willst 100 Euro ziehen, auf dem Konto fehlen aber 102 oder 103 Euro – wegen einer Automatengebühr. Dabei unterscheiden sich die Banken in Deutschland deutlich.
Der erste Weg, Gebühren zu vermeiden: wähle eine Bank, die kostenlose Abhebungen bei ihren Partnerautomaten anbietet. Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken haben eigene Netze, andere Institute kooperieren oft mit Cash Group oder CashPool. Hebst du außerhalb dieser Netze ab, zahlst du fast immer drauf.
Eine weitere Variante: einige Banken verlangen Gebühren nur bei kleinen Beträgen. Ab einer Abhebung von z. B. 50 oder 100 Euro ist sie kostenfrei. Das soll Kunden dazu bringen, weniger oft Bargeld zu ziehen und stattdessen die Karte im Alltag zu nutzen.
Dazu kommt der sogenannte "Cashback" im Handel. An vielen Supermarktkassen kannst du beim Bezahlen mit der Karte bis zu 200 Euro kostenlos mitnehmen. Das ist praktisch und spart den Weg zum Automaten.
Und was gilt im Ausland? Hier wird es komplizierter. Viele Banken verlangen sowohl eine Abhebegebühr als auch Aufschläge für Fremdwährungen. Am günstigsten bist du unterwegs, wenn du ein Multiwährungskonto nutzt oder auf Fintechs wie Revolut oder N26 setzt – dort gibt es meist ein Freikontingent pro Monat. Achte außerdem auf die "Dynamic Currency Conversion" am Automaten, bei der dir Beträge zum schlechten Kurs umgerechnet werden – besser immer in der Landeswährung abrechnen lassen.
Kurz gesagt: wer die Regeln seiner Bank kennt und seine Bargeldabhebungen plant, kann fast überall kostenlos an Geld kommen.
Gebühren, auf die man achten sollte
Banken können Gebühren dort erheben, wo man sie am wenigsten erwartet. Deshalb sind viele Kunden überrascht, wenn plötzlich ein paar Euro vom Konto verschwinden. Es lohnt sich also, die typischen „Fallen“ zu kennen.
Ein Klassiker sind Kontoauszüge per Post. Wer die Einstellung nicht ändert, zahlt schnell 2–3 Euro pro Monat. Online gibt es denselben Auszug kostenlos – und ehrlich gesagt nutzen heute nur noch wenige die Papierform.
Auch Echtzeitüberweisungen kosten extra. Normale SEPA-Überweisungen sind gratis und in der Regel am nächsten Tag da. Wählst du jedoch die Sofort-Option, verlangen Banken häufig zwischen 0,50 und 2 Euro. Hier sollte man überlegen, ob es den Aufpreis wirklich wert ist.
Wenig bekannt ist die Fremdwährungsgebühr. Wer mit Karte in Dollar, Pfund oder anderen Währungen zahlt, erlebt oft eine böse Überraschung: die Bank rechnet zum eigenen Kurs ab und erhebt zusätzlich 1–3 % Aufschlag. Lösung: ein Multiwährungskonto oder spezielle Kreditkarten ohne Auslandsgebühren.
Ein weiteres Thema sind Filialleistungen. Viele Banken berechnen Gebühren für Bareinzahlungen am Schalter oder für papierhafte Überweisungen. Damit wollen sie Kunden in die Online-Kanäle lenken.
Und zuletzt: Inaktivitätsgebühren. Manche Banken verlangen 2–5 Euro monatlich, wenn das Konto kaum genutzt wird. Dann ist es besser, es zu schließen, statt jeden Monat für „Nichts“ zu zahlen.
Kurz gesagt: viele Gebühren lassen sich vermeiden – oft reicht ein Klick in den Einstellungen oder die Umstellung auf Online-Banking.
Bankaktionen – lohnt sich das?
Banken wissen, dass Kunden Prämien mögen. Deshalb gibt es auch in Deutschland gelegentlich Aktionen, bei denen man für die Kontoeröffnung belohnt wird. Typisch sind 50 bis 150 Euro Startguthaben oder Gutscheine für bekannte Händler wie Amazon oder MediaMarkt.
Die Bedingungen sind meist überschaubar: ein Gehaltseingang, ein paar Kartenzahlungen oder die Nutzung der Banking-App. Wer das erfüllt, bekommt die Prämie. Manchmal gibt es zusätzlich Vorteile wie ein Jahr kostenlose Kreditkarte oder Cashback auf bestimmte Zahlungen.
Wichtig ist aber der Blick ins Kleingedruckte: die Aktion gilt oft nur für Neukunden, es gibt Fristen, und nicht jede Zahlung wird anerkannt. Banken prüfen genau, ob die Bedingungen erfüllt sind.
Es gibt sogar Leute, die daraus ein Hobby machen: Konto eröffnen, Prämie kassieren, nach ein paar Monaten wechseln. Für die meisten lohnt sich das aber nur gelegentlich – als netter Bonus, nicht als dauerhafte Einnahmequelle.
Fazit: Bankaktionen in Deutschland sind seltener und weniger großzügig als in anderen Ländern, können aber ein guter Weg sein, die ersten Monate mit einem neuen Konto kostenlos zu überbrücken.
Was tun, wenn die Bank die Gebühren erhöht?
Das passiert in Deutschland immer häufiger: Du bist mit deinem Konto zufrieden, plötzlich kommt die Nachricht – ab nächstem Monat steigen die Gebühren von 5 auf 10 Euro. Muss man das hinnehmen? Nein.
Zunächst wichtig: die Bank muss dich rechtzeitig informieren. Wenn du die neuen Bedingungen nicht akzeptierst, hast du das Recht, den Vertrag fristlos und kostenlos zu kündigen. Viele nutzen diesen Moment, um sich nach besseren Angeboten umzusehen. Der Markt ist groß – von Sparkassen über Direktbanken bis zu Fintechs wie N26 – und fast überall gibt es attraktive Modelle.
Eine andere Möglichkeit: prüfe, ob du die Gebühren durch bestimmte Bedingungen vermeiden kannst. Manche Banken erheben die Kontoführungsgebühr nur dann, wenn kein Gehaltseingang da ist. Andere machen die Karte kostenlos, wenn du ein paar Zahlungen im Monat erledigst. Ein Blick ins Preis- und Leistungsverzeichnis lohnt sich, denn oft reichen kleine Anpassungen im Verhalten.
Auch das direkte Gespräch kann helfen. Viele Banken sind bereit, Stammkunden entgegenzukommen. Ein Anruf beim Kundenservice mit dem Hinweis, dass du über einen Wechsel nachdenkst, kann überraschend oft zu besseren Konditionen führen – etwa einer befristeten Befreiung von Gebühren oder zusätzlichen Vorteilen.
Und falls es wirklich nicht mehr passt: der Kontowechsel ist heute unkompliziert. Dank des gesetzlichen Kontowechselservices übernimmt die neue Bank die Übertragung von Daueraufträgen, Lastschriften und sogar die Information an Zahlungspartner. In wenigen Tagen kannst du ein neues Konto nutzen, ohne dich um alle Details kümmern zu müssen.
Gebührenerhöhungen sind für Banken ein Mittel, ihre Gewinne zu steigern. Für dich können sie aber das Signal sein, aktiv zu werden. Konkurrenz gibt es genug – und mit einem Wechsel lässt sich oft bares Geld sparen.
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