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Preisverhandlung

Preisverhandlung – Ratgeber

 

Du willst etwas kaufen, weißt aber, dass es bei einem anderen Anbieter günstiger ist oder hast das Gefühl, der Preis sei nicht gerechtfertigt? Dann lohnt es sich, zu verhandeln. Und zwar nicht nur im kleinen Fachgeschäft, sondern auch in großen Handelsketten.

Im stationären Handel ist eine Preisverhandlung meist einfacher, aber auch im Online-Shop ist sie keineswegs ausgeschlossen. Beide Seiten verfolgen schließlich ein Ziel – der Händler möchte verkaufen und der Kunde kaufen. Gibt es keine Monopolstellung, sind Preisnachlässe oder zumindest Rabattcodes durchaus möglich.

 

Wichtige Punkte – Kurzüberblick für Eilige

  • Verhandeln lohnt sich vor allem bei höheren Summen – 5-10 % bedeuten spürbare Ersparnis.
  • Im Online-Shop helfen Chat, E-Mail, abgebrochene Warenkörbe oder Newsletter.
  • Im Geschäft vor Ort zählen Zeitpunkt und Menge – Monatsende und Paketpreise funktionieren oft.
  • Alternative zum Preisnachlass: Lieferung, Zubehör, Montage, Garantie.
  • Mit einem günstigeren Konkurrenzangebot steigen die Chancen auf bessere Konditionen.
  • Nicht jede Situation eignet sich – bei Neuheiten, kleinen Beträgen oder fixen Preislisten eher selten.
  • Freundliche Anfrage mit kurzer Begründung wirkt deutlich besser als ein knapper Satz.

 

Was ist eine Verhandlung?

Eine Verhandlung ist ein Gespräch, bei dem beide Seiten nach einer gemeinsamen Lösung suchen. Beim Einkaufen bedeutet das: Du willst weniger zahlen, der Verkäufer mehr verdienen. Klingt simpel, doch in der Praxis gibt es viele Varianten.

Geht es immer nur um den Preis? Nein. Statt eines Rabatts lassen sich oft folgende Vorteile aushandeln:

  • Gratis-Zubehör (z.B. Hülle fürs Handy, Helm fürs Fahrrad, Tasche für den Laptop).
  • Rabattgutschein für den nächsten Einkauf.
  • Montage oder Einrichtung ohne Zusatzkosten (Möbel, Elektronik, Sportgeräte).
  • Einführungskurs oder Anleitung inklusive.
  • Verlängerte Zahlungsfrist oder Ratenzahlung ohne Zinsen.
  • Versicherung ohne Aufpreis.
  • Längere Garantiezeit.
  • Kostenloser Versand.
  • Schnellere Lieferung ohne Mehrkosten.
  • Mengenrabatt bei größerer Abnahme.

Es lohnt sich also, Verhandlungen breiter zu sehen – nicht als „Feilschen um ein paar Euro“, sondern als Möglichkeit, bessere Konditionen zu erreichen.

Beispiel aus der Praxis: Du willst ein Fahrrad kaufen, der Listenpreis liegt bei 1100 €. In einem anderen Shop findest du dasselbe Modell für 1020 €. Sag dem Verkäufer: „Ich möchte gerne hier kaufen, habe es aber günstiger gesehen – können Sie mir etwas anbieten?“ Das Ergebnis kann ein Nachlass oder ein Gratiszubehör sein. Sicher ist nur eines: Ohne Nachfragen bekommst du nichts.

Und beim Online-Shopping? Zwar fehlt das direkte Gespräch, doch deine Chancen bleiben. Es gibt Chats, Kontaktformulare, Mails oder automatische Rabattaktionen. Oft reicht es, den Warenkorb stehen zu lassen – viele Shops senden danach von selbst einen Gutschein.

Warum verhandeln viele Menschen in Deutschland nicht? Viele empfinden es als unangenehm oder glauben, es bringe ohnehin nichts. Dabei gehört Verhandeln im Handel dazu – in manchen Ländern ist es sogar tägliche Routine. Verkäufer sind darauf eingestellt und nehmen es nicht persönlich.

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Warum lohnt es sich überhaupt, über Preise zu verhandeln?

Fragst du dich, ob es wirklich die Zeit wert ist, über Preise zu sprechen? Ja – und das aus mehreren Gründen.

Erstens sparst du Geld. Schon ein kleiner Nachlass von 5–10 % macht bei größeren Anschaffungen einen Unterschied. Stell dir vor, du kaufst einen Fernseher für 900 €. Gelingt es dir, 50 € herauszuholen oder eine kostenlose Montage zu bekommen, hast du am Ende einen klaren Vorteil.

Zweitens bringt eine Verhandlung oft mehr als nur einen Preisnachlass. Du kannst einen Gutschein für den nächsten Einkauf erhalten, kostenlosen Versand, Zubehör im Paket oder eine 0%-Finanzierung statt Zinsen. All das senkt die Gesamtkosten, auch wenn der Preis auf dem Etikett gleich bleibt.

Drittens stärkst du deine Position als informierter Käufer. Der Verkäufer merkt, dass du den Markt kennst und nicht blind kaufst. Dadurch bemüht er sich mehr, dich nicht an die Konkurrenz zu verlieren – besonders in Branchen mit hohen Margen wie Elektronik, Möbel oder Mode.

Man darf nicht vergessen: Händler haben oft Spielraum bei der Preisgestaltung. Der Listenpreis ist das eine, der tatsächliche Verkaufspreis das andere. Fragst du also: „Können Sie beim Preis noch etwas machen?“, gibt es meist Verhandlungsmöglichkeiten. Wenn du diese nicht nutzt, zahlst du schlicht zu viel.

Und beim Online-Shopping? Dort endet es nicht immer mit einem direkten Rabatt, aber oft gibt es stattdessen einen Gutscheincode, ein zusätzliches Produkt oder kostenlosen Versand. Viele Shops geben lieber 5–20 % nach, als einen Kunden dauerhaft zu verlieren.

Warum also verhandeln? Weil du nichts riskierst und nur gewinnen kannst. Im schlimmsten Fall hörst du ein „Nein“. Im besten Fall bleibt der Unterschied in deinem Portemonnaie.

 

Wie kann man im Online-Shop den Preis verhandeln?

Viele glauben, dass es im Internet keinen Raum für Verhandlungen gibt: Warenkorb, Preis, „Jetzt kaufen“ – fertig. Aber das stimmt nicht. Auch Online-Händler wollen verkaufen, und die Konkurrenz ist groß. Mit ein paar cleveren Schritten kannst du dir Rabatte sichern.

Welche Möglichkeiten hast du? Hier einige erprobte Methoden. Wichtig: Mach deine Nachricht persönlich. Ein Satz reicht selten. Erwähne, dass du gerne dort kaufen würdest, weil der Shop gute Bewertungen hat, dass dir eine schnelle Lieferung wichtig ist oder dass du mehrere Artikel im Blick hast. So wirkt die Anfrage authentisch.

Live-Chat mit dem Kundenservice: Frag einfach nach einem Gutscheincode oder erwähne, dass du den Artikel günstiger gefunden hast. Die Chance auf eine positive Antwort ist groß.

E-Mail an den Support: Eine kurze Nachricht wie „Ich plane den Kauf, habe das Produkt aber günstiger gesehen – können Sie mir ein besseres Angebot machen?“ wirkt oft.

Warenkorb-Abbruch: Leg den Artikel in den Warenkorb, aber kauf nicht sofort. Viele Shops senden Erinnerungen – manchmal mit Rabattcode.

Newsletter-Anmeldung: Klassiker – 5, 10 oder sogar 20 % für die Registrierung.

Treueprogramme: Sammle Punkte und nutze sie für Preisnachlässe.

Große Bestellungen: Bei mehreren Produkten lohnt sich die Nachfrage: „Ich möchte drei Laptops kaufen – können Sie mir ein spezielles Angebot machen?“

Preisvergleich zeigen: Manche Händler passen ihre Preise an, wenn die Konkurrenz günstiger ist („Bestpreis-Garantie“).

Promotionszeiten: Vor Black Friday oder Cyber Monday kannst du fragen, ob du schon vorher einen Rabatt bekommst – treue Kunden erhalten diesen oft.

Social Media: Viele Firmen reagieren auf Nachrichten bei Facebook oder Instagram – eine höfliche Anfrage wirkt auch hier.

Dynamische Rabatte: Manche Shops nutzen Algorithmen, die Rabattcodes generieren, wenn Kunden wiederholt zögern.

Natürlich klappt das nicht immer. Aber eine Minute für eine Mail oder einen Chat kann dir schnell 50, 100 oder sogar mehr Euro sparen. Deshalb: ausprobieren lohnt sich.

Der Kunde verhandelt den Preis im Geschäft

 

Wie verhandelt man den Preis im stationären Geschäft?

Hier hast du einen klaren Vorteil – du sprichst direkt mit einem Verkäufer. Kein anonymes Chatfenster, sondern ein Mensch mit Verkaufszielen und meist auch mit Spielraum beim Preis. Wenn du klug vorgehst, sind deine Chancen sehr hoch.

Worauf solltest du achten?

Zeitpunkt des Kaufs: Im stationären Handel zählt das Timing. Besonders am Monats- oder Quartalsende sind Verkäufer oft verhandlungsbereiter, weil sie ihre Ziele erreichen müssen.

Vergleich mit der Konkurrenz: Sag ruhig, dass du den gleichen Artikel anderswo günstiger gesehen hast. Wenn du die Anzeige auf dem Handy vorzeigst, ist das ein starkes Argument.

Mehrere Artikel kaufen: Bei mehreren Produkten hast du einen natürlichen Ansatzpunkt: „Ich nehme drei Stück – können Sie mir da preislich entgegenkommen?“ Verkäufer verkaufen lieber mehr, auch mit geringerer Marge.

Ausstellungsstücke: Ein oft ungenutzter Trick. Produkte von der Ausstellungsfläche sind häufig reduziert. Frag nach: „Haben Sie vielleicht ein Ausstellungsstück?“ Die Preisunterschiede können erheblich sein.

Kleine Mängel: Kratzer, fehlende Verpackung, Restposten – alles Argumente für einen Preisnachlass.

Pakete und Extras: Manchmal kann der Verkäufer den Preis nicht senken, aber Zubehör oder Service hinzufügen – Kabel, Hülle, Lieferung oder Montage. Das spart am Ende Geld.

Beziehung aufbauen: Klingt simpel, wirkt aber stark. Mit einem Lächeln und einer freundlichen Art kommst du viel weiter, als wenn du nur sagst: „Und, geht es billiger?“

Praxisbeispiele:

Ein Bekannter kaufte ein Sofa für 800 €. Er erwähnte, dass ein ähnliches Modell bei einer anderen Kette 700 € kostete. Der Verkäufer konnte den Preis nicht senken, bot aber kostenlose Lieferung und Tragen ins Haus an – Ersparnis rund 70 €.

Ein anderes Beispiel: Ein Smartphone im Laden für 650 €. Online fand der Kunde denselben Artikel für 580 €. Der Verkäufer ging zwar nicht so weit runter, senkte aber auf 615 € und legte eine Displayschutzfolie dazu. Spürbarer Unterschied – und Zubehör gratis.

Warum ist die Verhandlung im Geschäft oft stärker?

Weil du die direkte Reaktion siehst. Die Mimik des Verkäufers, das Zögern – du kannst nachhaken oder einfach warten, bis er von sich aus etwas anbietet. Hier spielt Psychologie eine Rolle: Hat dir jemand schon Zeit gewidmet, möchte er ungern, dass du ohne Kauf gehst.

Formulierungen, die wirken:

Man muss nicht immer direkt nach einem Rabatt fragen. Besser sind weiche Sätze wie:

  • „Was ist der beste Preis, den Sie mir anbieten können?“
  • „Lässt sich zu diesem Angebot noch etwas ergänzen?“
  • „Das ist das letzte Stück – wäre der Preis in diesem Fall verhandelbar?“

Solche Fragen öffnen die Tür für Verhandlungen. Anstatt nur „billiger oder nicht“ zu fordern, zeigst du Flexibilität – und bekommst am Ende oft mehr, als du erwartet hast.

 

Wann sollte man besser auf Verhandlungen verzichten?

Nicht immer lohnt es sich, um einen Preisnachlass zu kämpfen. Verhandlungen sind ein starkes Werkzeug, aber es gibt Situationen, in denen es klüger ist, den Artikel einfach ohne Feilschen zu kaufen. Warum?

Geringwertige Produkte

Wenn du etwas für 10 oder 20 € kaufst, hat der Verkäufer kaum Spielraum. Selbst wenn du 1 € Rabatt erhältst, lohnt es sich kaum, dafür Energie aufzuwenden.

Produkte mit sehr geringer Marge

Das betrifft häufig Elektronikartikel. Viele Händler verkaufen diese fast zum Selbstkostenpreis und verdienen später an Zubehör oder Zusatzleistungen. Bei Neuheiten mit einheitlichen Preisen kannst du kaum mit einem Nachlass rechnen.

Dienstleistungen mit festgelegtem Preis

Kino, Theater, Flugticket – hier gibt es keine Verhandlung, da die Preise durch das System feststehen. Schnäppchen findest du eher über Aktionen oder Frühbucherrabatte, nicht an der Kasse.

Verhandlungen im falschen Moment

Kurz vor Ladenschluss oder mitten in einem großen Sale ist der Verkäufer gestresst oder überlastet. Deine Chancen auf einen Nachlass sind dann gering.

Zu aggressive Verhandlung

Wenn du zu stark drückst, verliert der Verkäufer die Lust. Denk daran: Auch er ist nur ein Mensch. Am Ende solltest du zufrieden aus dem Geschäft gehen – und nicht mit dem Gefühl, die Stimmung verdorben zu haben.

Monopol-Situationen

Wenn es ein Produkt nur bei einem einzigen Anbieter gibt, sind die Verhandlungsmöglichkeiten minimal. Eventuell bekommst du Extras, aber der Preis selbst bleibt meist unverändert.

Heißt das, dass man in diesen Fällen immer den vollen Preis zahlen muss? Nicht unbedingt. Du kannst Cashback nutzen, Kundenkarten, saisonale Aktionen oder Bonusprogramme. Doch die eigentliche Verhandlung bringt hier meist wenig.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen

Kann man im Online-Shop über den Preis verhandeln?
Ja. Beginne mit Live-Chat, E-Mail, abgebrochenem Warenkorb oder einer Newsletter-Anmeldung. Oft erhältst du einen Rabattcode oder einen Bonus.

Was kann ich außer dem Preis aushandeln?
Kostenlosen Versand, Zubehör im Paket, Montage, längere Garantie, 0%-Finanzierung oder einen Gutschein für den nächsten Einkauf.

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Preisfrage im Geschäft?
Am Monats- oder Quartalsende, beim Kauf mehrerer Artikel oder wenn es sich um ein Ausstellungsstück handelt.

Wie schreibe ich eine Nachricht an einen Online-Shop?
Kurz und präzise. Ergänze einen persönlichen Satz – z.B. Verwendungszweck, Zeitdruck oder ein Hinweis auf günstigere Konkurrenzangebote.

Hilft es, ein günstigeres Angebot zu zeigen?
Ja. Das ist eines der stärksten Argumente, besonders bei Produkten, die in vielen Geschäften erhältlich sind.

Lohnt es sich, kleine Beträge zu verhandeln?
Meist nicht. Der wirkliche Vorteil entsteht bei größeren Anschaffungen oder wenn du mehrere Produkte kombinierst.

Was tun, wenn der Händler den Preis nicht senken kann?
Bitte um Extras: Zubehör, schnellere Lieferung, Montage oder eine längere Garantie.

Welche Fehler verderben die Verhandlung?
Eindimensionale Anfragen ohne Kontext, zu harter Ton oder der falsche Zeitpunkt.

Machen Verhandlungen während großer Sales Sinn?
Selten. Hier lohnt es sich eher, nach Extras zu fragen, da die Preise weniger flexibel sind.

Wann sollte man lieber verzichten?
Wenn der Artikel einen festen Listenpreis hat, die Marge minimal ist, das Angebot einzigartig ist oder die Stimmung im Gespräch kippt.

 

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