Secondhand – lohnt sich das wirklich?
Kennst du das? Du gehst in ein Geschäft, siehst etwas Neues, Glänzendes, noch mit dem Duft der Fabrik... und plötzlich fragst du dich: "Muss ich wirklich so viel zahlen, wenn jemand anders das Gleiche viel günstiger abgeben würde – einfach, weil er es nicht mehr braucht?" Genau da beginnt das Abenteuer mit gebrauchten Dingen. Manchmal ist es Zufall – du läufst an einem Secondhandladen vorbei, schaust neugierig rein, und zack! Da hängt etwas, als wäre es für dich gemacht. Und manchmal ist es eine bewusste Entscheidung – weil du sparen willst.
Gebraucht heißt nicht schlechter. Manchmal sogar besser! Warum? Weil es bereits den Alltag überstanden hat. Es hat den ersten Besitzer überlebt, funktioniert immer noch, sieht gut aus, tut, was es soll – und kostet vielleicht nur ein Zehntel vom Neupreis.
Und nein – du musst kein Retro-Fan oder Sammler sein, um das zu verstehen. In der Welt der gebrauchten Dinge muss man nur wissen, worauf man achten sollte, was man lieber lässt – und was man sofort nehmen kann. Genau darum geht’s in diesem Text: um die Vor- und Nachteile von Dingen, die schon ein Leben hatten – aber bereit sind für ein neues.
Was sind eigentlich gebrauchte Dinge?
Gebrauchte Dinge – was bedeutet das überhaupt? Klingt simpel, aber wenn man mal drüber nachdenkt... ein riesiges Thema. Es sind Dinge, die jemand schon benutzt hat. Kleidung, die getragen wurde, Bücher, die gelesen wurden, Möbel, die schon in einem Wohnzimmer standen. Oder auch Sachen, die nie wirklich benutzt wurden – jemand hat sie gekauft, im Schrank verstaut und vergessen. Passiert.
Das kann ein Kleid sein, das nur einmal zur Hochzeit getragen wurde – und nun seit drei Jahren im Schrank hängt und auf ein neues Zuhause wartet. Ein Roman, in einem Rutsch durchgelesen, und dann weitergegeben, weil er im Regal nur Staub fängt. Möbel, die nicht mehr zum neuen Sofa passen – und deshalb auf Plattformen wie Kleinanzeigen landen. Spielzeug, aus dem das Kind innerhalb von sechs Monaten rausgewachsen ist. Oder Sportgeräte, die ein neuer Lebensstil einläuten sollten... und dann doch nicht.
Manche Dinge sind einfach praktisch. Andere fast wie neu – aber eben technisch schon „gebraucht“, weil jemand sie nur einmal geöffnet, anprobiert oder geschenkt bekommen und direkt in den Schrank gelegt hat. Solche Sachen wandern durchs Land. Sie landen auf Vinted, auf Flohmärkten, in Secondhandläden, auf Garagenverkäufen – oder stehen mit einem Zettel „Zu verschenken“ am Straßenrand. Schon mal sowas mitgenommen?
Und was kann man finden? Eigentlich alles. Einen Anzug für 20 Euro. Einen Sessel aus der DDR-Zeit, eine Fleischwolfmaschine aus den 80ern, die besser funktioniert als so manches neue Plastikding aus Fernost. Brettspiele – nur einmal gespielt, vollständig, für die Hälfte des Originalpreises. Gebraucht heißt nicht Müll. Oft sind es fast neue Dinge – nur eben... schon mal geöffnet.
Vorteile, die überzeugen
Würde man eine Liste erstellen, warum Menschen lieber gebrauchte Dinge kaufen statt neue, könnte man damit eine Wohnzimmerwand tapezieren – und hätte immer noch nicht genug Platz.
Ganz oben: der Preis. Klar, wer spart nicht gern? Gebrauchte Sachen kosten oft 70–90 % weniger als neue. Jemand kauft eine Jacke für 200 €, trägt sie einmal, fühlt sich nicht wohl damit – und verkauft sie für 40 €. Du kaufst sie, trägst sie mit einem Lächeln und hast sogar noch Geld übrig für weitere Schnäppchen. Der Preisunterschied kann riesig sein – und wenn du ein gutes Auge hast, findest du echte Schätze für ein paar Euro.
Zweitens: ein Paradies für Umweltbewusste. Für viele ist das keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Die Welt ertrinkt im Müll. Jede neue Sache bedeutet Ressourcenverbrauch – Wasser, Strom, Plastik, Chemie, Transport. Wer gebraucht kauft, macht bei diesem Kreislauf nicht mit. Man schenkt einem T-Shirt, einem Regal oder einem Buch ein zweites Leben. Und je mehr Leute das tun – desto besser.
Noch ein Vorteil: Einzigartigkeit. Gebrauchte Dinge sind oft Einzelstücke, die es im Handel oder online nicht mehr gibt. Kleidung aus den 90ern, Möbel aus der DDR-Zeit, signierte Schallplatten oder alte Brettspiele, die längst nicht mehr hergestellt werden. Und das ist kein Mythos – das passiert wirklich. Menschen zeigen ihre Funde im Netz, sind stolz darauf – und machen andere neidisch.
Und was ist mit Qualität? Echte, handfeste Qualität. Früher wurde vieles noch richtig gemacht. Mäntel aus Wolle statt Plastik, Tische aus Massivholz statt Pressspan. Lampen, die 30 Jahre durchhalten – und immer noch leuchten. Wer Secondhand kauft, findet oft Dinge, die nicht nur gut aussehen, sondern auch lange halten – weil sie den Alltag schon einmal gemeistert haben.
Und dann ist da noch etwas, das man nicht kaufen kann: das Gefühl. Die Suche, die Spannung, das Stöbern. Ob auf Kleinanzeigen, im Secondhandladen oder auf dem Flohmarkt – du weißt nie, was dich erwartet. Manchmal nichts. Manchmal... wow! Etwas, das dich wirklich freut, das dich begeistert. Diese Unvorhersehbarkeit macht das Secondhand-Shopping für viele zu einem kleinen Abenteuer. Wie eine Schatzsuche, bei der der Fund nur auf dich gewartet hat.
Und was sind die Nachteile?
Klar – nicht alles, was billig und gebraucht ist, ist ein Glücksgriff. Manchmal kann man sich ganz schön die Finger verbrennen.
Erstens: der Zustand. Auf dem Foto sieht das Kleid super aus – und in echt? Fleck unter der Achsel, Loch am Rücken oder ausgeleierter Ausschnitt. Und schon ist der Zauber dahin. Elektronik? Läuft vielleicht fünf Minuten und siebzehn Sekunden. Dann schwarzer Bildschirm. Und dann? Keine Reklamation. Garantie? Meist Fehlanzeige.
Zweitens: fehlende Absicherung. Im Laden hast du zwei Jahre Ruhe. Hier? Kommt drauf an. Du kaufst und hoffst, dass alles gutgeht – aber das klappt nicht immer. Geht etwas kaputt, heißt es: selbst reparieren. Wenn’s überhaupt geht.
Drittens: Zeit und Geduld. Secondhand-Shopping ist manchmal wie Schatzsuche. Spannend – aber nicht schnell. Man muss stöbern, vergleichen, nachfragen. Und nicht jeder hat Lust oder Zeit dafür. Manchmal ist „Jetzt kaufen“ eben bequemer.
Viertens: Hygiene. Gebrauchte Kleidung muss gründlich gewaschen werden. Spielzeug sollte man desinfizieren. Und Matratzen... lieber nicht. Man weiß nie, was jemand damit gemacht hat.
Und zuletzt: es ist nicht jedermanns Sache. Manche wollen einfach nichts, was „von jemand anderem“ ist. Sie bevorzugen neu, frisch, unbenutzt. Secondhand kann toll sein – aber es ist nicht für alle das Richtige.
Sind das viele Nachteile? Nicht unbedingt. Aber man sollte sie kennen – damit es am Ende keine böse Überraschung gibt. Statt eines Super-Deals plötzlich ein Super-Problem? Muss nicht sein.
Wo findet man gebrauchte Schätze?
Es gibt unzählige Orte, an denen man gebrauchte Schätze finden kann – man muss nur wissen, wo man sucht, und ein bisschen Geduld mitbringen.
Zuerst natürlich das Internet. Klassiker sind Plattformen wie Kleinanzeigen, Vinted oder lokale Verkaufsbereiche auf eBay. Dort verkaufen Menschen alles – von Schuhen bis zu Kühlschränken. Manchmal für ein paar Euro, manchmal sogar gratis. Da gibt’s auch Tauschgeschäfte wie: „Ich verschenke einen Tisch gegen Süßigkeiten“.
Dann gibt’s Facebook-Gruppen. Lokal, thematisch, spezialisiert. Gruppen wie „Zu verschenken – Berlin“, „Retro-Möbel“, „Gebrauchtes Lernspielzeug“. Man kann stundenlang stöbern oder einfach einen Post schreiben: „Suche Sessel, hat jemand einen?“ Und plötzlich meldet sich jemand, der genau das loswerden will.
Secondhandläden? Klar! Ein Paradies für alle, die Stil lieben. Und für die, die gerne anfassen, anprobieren und stöbern. Jede Lieferung ist eine neue Chance. Und die Preise? Oft niedriger als ein Siebtel vom Neupreis.
Flohmärkte, Trödelmärkte, Basare – dort ist die Atmosphäre einfach einzigartig. Etwas Staub, der Duft von altem Holz, ein bisschen Geplauder mit Verkäufern – und plötzlich hältst du etwas in der Hand, das wie aus einem Film aussieht – und kostet nur 5 Euro.
Und dann... der Straßenrand. Ja, wirklich. Manche Menschen finden dort funktionierende Geräte, gute Möbel oder Bücher im Topzustand. Jemand zieht um und denkt sich: „Zu schade zum Wegwerfen, aber verkaufen lohnt sich auch nicht.“ Also ab auf den Gehweg – und vielleicht direkt zu dir.
Schätze gibt’s überall – man muss nur die Augen offen halten.
Was lohnt sich – und wovon sollte man besser die Finger lassen?
Nicht alles aus zweiter Hand ist ein Volltreffer. Es gibt Dinge, die man sofort adoptieren will – aber auch welche, die man lieber großräumig umgeht.
Was lohnt sich? Ganz klar: Bücher! Die liest doch niemand mit den Zähnen. Ob gelesen oder ungelesen – der Inhalt bleibt gleich. Und der Preis? Manchmal nur 5 € für etwas, das im Buchladen 50 € kostet. Weiter: Kleidung – besonders hochwertigere Stücke. Sakkos, Mäntel, Kleider, Babybodys, die vielleicht nur einmal getragen wurden – denn Babys wachsen schneller als Rabattaktionen.
Möbel? Ja – aber bitte stabile. Aus Holz. Schränke, Tische, Stühle. Einmal abwischen, vielleicht streichen – und schon sind sie wie neu. Und Spielzeug – am besten aus Plastik oder Holz. Leicht zu reinigen, oft fast wie neu – nur ohne Originalverpackung.
Was lieber nicht? Unterwäsche – es sei denn, neu mit Etikett. Schuhe? Nur in sehr gutem Zustand – falsch geformte Sohlen können schaden. Kindersitze fürs Auto? Nur, wenn man die Geschichte kennt – nach einem Unfall können sie ihre Schutzfunktion verlieren.
Kosmetik? Besser nicht – vor allem, wenn sie geöffnet oder abgelaufen ist. Ausnahme: komplett neue Sets, z. B. aus ungeliebten Geschenken. Oder von einem Verkäufer, dem man wirklich vertraut.
Und Elektronik? Das ist so eine Art Lotterie. Manchmal erwischt man ein echtes Schnäppchen – ein Smartphone, das perfekt funktioniert, ein überholter Laptop, eine Konsole mit Spielen – alles für einen Bruchteil des Neupreises. Aber es kann auch anders laufen. Vielleicht funktioniert das Gerät nur am Ladegerät, weil der Akku kaum noch lebt. Der Ladeanschluss wackelt wie ein Milchzahn. Oder es wurde schon mal „schnell repariert“ – und nach zwei Tagen: schwarzer Bildschirm, null Reaktion, Verkäufer weg.
Deshalb: Wenn du gebrauchte Elektronik kaufst – teste alles. Am besten direkt vor Ort. Einschalten, anfassen, klicken, Ladegerät anschließen. Und wenn online – nimm nur Verkäufer mit Bewertungen. Und Finger weg von Anzeigen mit „defekt, vielleicht reparierbar“. Das ist wie eine Katze im Sack – nur dass diese Katze vielleicht schon lange nicht mehr miaut.
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