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Welche Bank gehört zu dieser Kontonummer?

Bankidentifikation per Kontonummer

 

Hast du dich schon einmal gefragt, welcher Bank eine IBAN zugeordnet ist? Vielleicht hast du eine Überweisung von einem unbekannten Absender erhalten und möchtest wissen, bei welchem Institut das Konto geführt wird? Tatsächlich lassen sich viele Informationen aus der 22-stelligen IBAN ableiten - darunter auch, zu welcher Bank sie gehört. Auch wenn die Zahlenfolge auf den ersten Blick zufällig wirkt, folgt sie einem festen System mit klar definierten Bestandteilen.

In diesem Artikel erfährst du, wie du eine Kontonummer richtig lesen kannst - und wie sich der Name der Bank daraus erkennen lässt.

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Wie ist eine deutsche Kontonummer aufgebaut?

In Deutschland basiert das System der Kontonummern seit vielen Jahren auf dem sogenannten IBAN-Standard (International Bank Account Number). Für deutsche Bankverbindungen umfasst der IBAN stets 22 Zeichen - unabhängig davon, bei welcher Bank das Konto geführt wird. Die Struktur ist dabei alles andere als zufällig, sondern klar festgelegt:

DE AA BBBB BBBB CCCCC CCCCC

  • DE

Die ersten beiden Buchstaben stehen für das Herkunftsland des Kontos - „DE“ für Deutschland. Dieses Länderkürzel ist Teil des europaweit einheitlichen Formats.

  • AA

Es folgen zwei Prüfziffern, die auf einem mathematischen Verfahren beruhen. Sie dienen dazu, Eingabefehler bereits beim Erfassen zu erkennen. Wenn eine IBAN nicht korrekt aufgebaut ist, lehnen viele Zahlungssysteme eine Überweisung direkt ab - noch bevor Geld transferiert wird.

  • BBBB BBBB

Die nächsten acht Ziffern sind die sogenannte Bankleitzahl. Diese Nummer identifiziert das Kreditinstitut eindeutig. In Deutschland hat jede Bank eine eigene, bundesweit einmalige Kennung - egal ob es sich um ein großes Geldhaus, eine Direktbank oder eine Genossenschaftsbank handelt. Die Struktur dieser Ziffern wurde früher auch genutzt, um regionale Zugehörigkeiten oder Filialstrukturen zu erkennen, wird heute jedoch vorrangig zentral verwaltet.

  • CCCCC CCCCC

Die letzten zehn Ziffern sind die eigentliche Kontonummer des Kunden innerhalb des gewählten Instituts. Auch wenn manche Nummern mit führenden Nullen versehen sind, hat jede eine feste Länge und bleibt eindeutig dem jeweiligen Kunden zugeordnet.

Gerade bei Genossenschaftsbanken und Sparkassen kann es vorkommen, dass mehrere Institute unter demselben Verbund operieren - zum Beispiel innerhalb des Sparkassenverbands oder der Volks- und Raiffeisenbanken. Dennoch bleibt jede IBAN eindeutig: Zwei Kontonummern mit derselben Bankleitzahl können verschiedenen Banken oder Regionen zugeordnet sein, je nach Organisationsstruktur.

Der IBAN ersetzt damit die frühere Kombination aus Kontonummer und Bankleitzahl - ist aber technisch gesehen nur deren moderne Weiterentwicklung. Man könnte sagen: Der IBAN ist wie ein anonymer Fingerabdruck des Bankkontos - ohne Zugang zum System lässt sich nicht erkennen, wem ein Konto gehört, doch für die Bank ist es ein klarer Identifikator.

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Bankkennungen in Deutschland

In Deutschland lässt sich die zuständige Bank anhand einer achtstelligen Zahl erkennen - der sogenannten Bankleitzahl. Besonders entscheidend sind dabei die ersten vier Ziffern, die für das jeweilige Kreditinstitut stehen. Eine Auswahl der bekanntesten Bankleitzahlen in Deutschland findest du hier:

  • 10000000 - Deutsche Bundesbank,
  • 10020000 - Berliner Sparkasse,
  • 10040000 - Commerzbank,
  • 10050000 - Landesbank Berlin,
  • 10070000 - Deutsche Bank,
  • 10080000 - Dresdner Bank (historisch),
  • 20040000 - Commerzbank Hamburg,
  • 20050550 - Sparkasse Hamburg,
  • 30020900 - HSBC Trinkaus & Burkhardt,
  • 37040044 - Commerzbank Köln,
  • 37050198 - Sparkasse KölnBonn,
  • 37060295 - Deutsche Bank Köln,
  • 50010517 - ING-DiBa,
  • 50020200 - Frankfurter Sparkasse,
  • 50060400 - Deutsche Bank Frankfurt,
  • 60050101 - BW-Bank (LBBW),
  • 70020270 - HypoVereinsbank (UniCredit Bank),
  • 70022200 - Deutsche Apotheker- und Ärztebank,
  • 86055592 - Stadt- und Kreissparkasse Leipzig.

Diese Nummern werden von der Deutschen Bundesbank vergeben und jede Bank hat in der Regel eine Hauptkennung. Doch in der Praxis kann es etwas komplizierter sein - zum Beispiel durch Fusionen. Wenn eine Bank eine andere übernimmt, werden oft auch deren Bankleitzahlen übernommen. Damit die Kunden keine neuen Kontonummern erhalten müssen, bleiben diese bestehen - auch wenn das Konto nun zu einem anderen Institut gehört.

Ein gutes Beispiel ist die frühere Dresdner Bank, die von der Commerzbank übernommen wurde. Viele Kundenkonten nutzen nach wie vor die alte Bankleitzahl. Ähnliches gilt für die Postbank, die inzwischen Teil der Deutschen Bank Gruppe ist. Auch hier behalten viele Kunden ihre gewohnten Kontodaten.

Neue Konten werden in der Regel mit der aktuellen Bankleitzahl der übernehmenden Bank eröffnet. Ältere Konten, die noch bei der vorherigen Institution bestanden, bleiben aber oft unverändert aktiv. Für die meisten Kunden ist das völlig unproblematisch - solange man die zugehörige Bankkennung kennt, kann man leicht erkennen, um welches Institut es sich handelt.

 

Was lässt sich aus einer Kontonummer ablesen?

Kann man aus einer Kontonummer mehr herauslesen als nur den Namen der Bank? Die Antwort lautet: Jein. Einerseits erhält man keinerlei Informationen über den Kontoinhaber - keine Namen, keine Adressen, nicht einmal den Wohnort. Diese Daten sind durch gesetzliche Regelungen und die Sicherheitsstandards der Banken geschützt.

Andererseits liefert die Struktur der IBAN durchaus einige technische Hinweise. Zum Beispiel lässt sich anhand der Prüfziffern erkennen, ob die Nummer korrekt eingegeben wurde. Auch der Bankcode (Bankleitzahl) verrät, bei welchem Institut das Konto ursprünglich eröffnet wurde - selbst dann, wenn dieses inzwischen umfirmiert wurde oder Teil eines anderen Konzerns ist.

Ein Beispiel: Die ehemalige Dresdner Bank wurde von der Commerzbank übernommen. Dennoch existieren noch viele Kontonummern, deren Bankleitzahl auf die Dresdner Bank zurückgeht. Ähnlich verhält es sich beim Zusammenschluss der Postbank mit der Deutschen Bank - auch hier bleiben viele bestehende IBANs technisch unverändert. Das hat einen praktischen Grund: Die Kunden müssen keine neuen Kontodaten mitteilen - weder an Arbeitgeber, Behörden noch an Zahlungsdienstleister.

Kurz gesagt: Eine IBAN gibt keine persönlichen Informationen preis, aber sie verrät dennoch etwas über die technische Herkunft und Historie eines Kontos.

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Wie sieht es mit der Sicherheit aus?

Zum Schluss noch ein wichtiger Punkt: Kann die IBAN selbst ein Sicherheitsrisiko darstellen? Nein. Wer nur die IBAN kennt, kann sich damit weder ins Online-Banking einloggen noch das Kontoguthaben einsehen. Natürlich sollte man persönliche Daten nicht unnötig öffentlich teilen - aber das versehentliche Weitergeben einer IBAN ist kein Drama.

Tatsächlich veröffentlichen viele Unternehmen ihre Bankverbindung ganz offen auf Websites - etwa für Überweisungen von Kunden oder Spenden. Das ist gängige Praxis, denn die IBAN allein gewährt keinen Zugriff auf das Konto.

Dennoch ist Vorsicht geboten, wenn es um betrügerische E-Mails oder gefälschte Links geht. Wenn jemand vorgibt, von deiner Bank zu sein, und dich auffordert, deine Kontodaten zu „überprüfen“, solltest du misstrauisch werden. Klicke nicht auf den Link - gib die IBAN lieber selbstständig in ein seriöses Tool ein, das dir sicher anzeigt, zu welcher Bank die Nummer gehört.

 

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