Inhalt
- Wie kann man prüfen, ob eine Überweisung tatsächlich an dich gesendet wurde
- Fordere eine Zahlungsbestätigung an
- Vorsicht bei gefälschten PDF-Dateien mit Überweisungsbestätigungen oder angeblich ausstehenden Transaktionen
- Online-Banking überprüfen
- Mobile App verwenden
- Kundendienst kontaktieren
- Überprüfe die Ein- und Ausgehzeiten von Überweisungen
- Überweisung durchgeführt, aber sie erscheint nicht im Kontoauszug
- Wie lange dauert eine Online-Überweisung von Konto zu Konto?
Wie kann man prüfen, ob eine Überweisung tatsächlich an dich gesendet wurde
Die Situation wirkt zunächst simpel – jemand versichert dir, dass eine Überweisung erfolgt ist, aber auf deinem Konto herrscht weiterhin gähnende Leere. Du öffnest die App, aktualisierst die Online-Banking-Seite, kontrollierst deine Benachrichtigungen und … nichts. Die Frustration wächst, schließlich sollte das Geld "sofort" da sein. Vielleicht handelt es sich um eine Bezahlung für eine Dienstleistung, eine Rückzahlung von einem Freund oder einfach um das Gehalt, auf das du dringend wartest.
Obwohl Online-Zahlungen mit Schnelligkeit assoziiert werden, läuft nicht immer alles im Turbogang. Es kann sein, dass die Überweisung tatsächlich beauftragt wurde, aber noch nicht angekommen ist. Manchmal wartet die Bank bis zur nächsten Buchungsrunde, ein anderes Mal liegt ein Fehler beim Absender – oder sogar beim Empfänger – vor.
Und als wäre das nicht genug, gibt es auch Betrugsversuche: gefälschte Dateien, die wie Zahlungsbestätigungen aussehen, irreführende SMS oder falsche Angaben zu angeblichen Überweisungen. In der Welt des digitalen Bankings – bei allen Vorteilen – ist Wachsamkeit gefragt. Man muss verstehen, was auf dem Bildschirm des eigenen Kontos wirklich zu sehen ist – und was eben nicht. Denn eines ist sicher: Wer weiß, worauf zu achten ist, kommt schneller zur Lösung, als wer einfach nur wartet und hofft, dass sich alles von selbst klärt.
Fordere eine Zahlungsbestätigung an
Wenn dir jemand sagt, dass eine Überweisung an dein Konto erfolgt ist, du aber keinen Zahlungseingang siehst, ist der erste sinnvolle Schritt: Bitte um eine Zahlungsbestätigung. Jede Bank – sowohl in Deutschland als auch im Ausland – stellt so ein Dokument zur Verfügung, meist im .pdf-Format. Lass dich nicht mit einem Screenshot abspeisen – dieser lässt sich am leichtesten fälschen.
Eine echte Zahlungsbestätigung im .pdf-Format sollte die folgenden Angaben enthalten:
- die Kontonummer des Empfängers (also deine),
- die Kontonummer des Absenders,
- den Namen oder die Firma des Absenders,
- den Betrag,
- das Datum und die Uhrzeit der Überweisung,
- den Status (meist: „ausgeführt“, „überwiesen“, „steht zur Ausführung an“ – genau dieser Punkt ist entscheidend).
Allerdings ist selbst eine solche Bestätigung nicht immer ein Beweis dafür, dass das Geld tatsächlich versendet wurde. Warum? Weil es möglich ist, eine Bestätigung direkt nach der Beauftragung der Transaktion zu erzeugen – noch bevor das Geld verbucht wurde. Deshalb sollte man genau hinschauen und sicherstellen, dass der Status wirklich „ausgeführt“ lautet und nicht nur „zur Ausführung vorgemerkt“.
Vorsicht bei gefälschten PDF-Dateien mit Überweisungsbestätigungen oder angeblich ausstehenden Transaktionen
Betrugsversuche mit manipulierten Zahlungsbestätigungen nehmen deutlich zu – besonders bei privaten Verkäufen über Online-Kleinanzeigenportale oder Marktplätze.
Einige gefälschte PDF-Dateien sehen täuschend echt aus und ähneln offiziellen Bankdokumenten bis ins Detail. Sie werden mit speziellen Tools erstellt, die entweder vorhandene PDFs verändern oder komplett neue Dokumente generieren.
Wie schützt man sich davor?
- Vertraue niemals einem Dokument nur, weil es "professionell aussieht".
- Vergleiche die Daten – vor allem die Kontonummer und den Namen des Absenders.
- Achte auf den Dateinamen – Namen wie „bestaetigung1234_final.pdf“ sind verdächtig.
- Kein seriöses Bankinstitut sendet dir eine Überweisungsbestätigung im Namen eines Dritten – solche Dokumente stammen immer vom Absender selbst.
- Überprüfe das Erstellungsdatum der Datei.
- In deinem PDF-Reader kannst du in den Dateieigenschaften sehen, ob das Erstellungsdatum mit dem Änderungsdatum übereinstimmt. Wenn die beiden voneinander abweichen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Fälschung.
Bei Unsicherheit lohnt sich ein Anruf beim Kundendienst der entsprechenden Bank. Du kannst dort gezielt nachfragen, ob ein bestimmtes Element in einer echten Überweisungsbestätigung überhaupt vorkommen sollte.
Doch selbst wenn alle Details – von den Angaben bis hin zur Gestaltung des Dokuments – plausibel erscheinen, besteht immer noch die Möglichkeit, dass du es mit einer sehr gut gemachten Fälschung zu tun hast. Viele dieser Fake-PDFs werden von professionellen Designern erstellt oder mithilfe spezieller PDF-Editoren manipuliert.
Deshalb gilt: lieber mit gesundem Misstrauen agieren. Überweisungsbestätigungen sollte man nur von vertrauenswürdigen Absendern akzeptieren – etwa von Geschäftspartnern, mit denen du bereits zusammengearbeitet hast, von etablierten Unternehmen oder Institutionen mit gutem Ruf. Im Privatbereich, besonders bei unbekannten Personen, ist es ratsam, keine hohen Beträge vorab zu akzeptieren oder zu verschicken. Warte lieber, bis das Geld tatsächlich auf dem Konto eingegangen ist. Selbst das optisch perfekteste Dokument kann nichts weiter sein als – eine geschickt gestaltete Illusion.
Online-Banking überprüfen
Bevor du dir unnötig Sorgen machst, lohnt es sich, dein Konto im Online-Banking gründlich zu überprüfen. Über den Browser hast du oft Zugriff auf eine detailliertere Transaktionshistorie, kannst Buchungen nach Datum, Art oder Betrag filtern und vollständige Übersichten herunterladen – z. B. im PDF-Format.
Online-Banking und Mobile-Banking greifen auf dasselbe System zu und zeigen identische Daten an. Allerdings kann es – besonders bei hoher Serverauslastung oder technischen Störungen – gelegentlich zu kleinen Verzögerungen bei der Anzeige kommen. Das hat keinen Einfluss auf den tatsächlichen Kontostand, sondern lediglich auf dessen Darstellung. Wenn du unsicher bist, solltest du beide Zugangswege prüfen oder einfach die Seite aktualisieren bzw. dich neu einloggen.

Mobile App verwenden
Ein Blick in die mobile App lohnt sich ebenfalls – nicht, weil sie Überweisungen schneller anzeigt, sondern weil sie sie unter Umständen anders präsentiert. Einige Banken senden Push-Benachrichtigungen sofort nach dem Zahlungseingang. Das vermittelt den Eindruck von Schnelligkeit, obwohl der Buchungszeitpunkt identisch bleibt.
Darüber hinaus sind mobile Apps oft benutzerfreundlicher, schneller zugänglich und intuitiver in der Bedienung. Deshalb überprüfen viele Nutzer ihr Guthaben zuerst über das Smartphone.
In der App kannst du Folgendes kontrollieren:
- den aktuellen Kontostand,
- die Liste der letzten Transaktionen,
- eventuelle Mitteilungen der Bank (z. B. über einen neuen Geldeingang).
Kundendienst kontaktieren
Wenn du weiterhin Zweifel hast – zum Beispiel stimmt die Kontonummer, aber der Betrag ist nicht eingegangen – solltest du den Kundenservice deiner Bank kontaktieren. Das ist die verlässlichste Informationsquelle.
Du kannst gezielt nachfragen:
- Gibt es eine ausstehende, noch nicht verbuchte Gutschrift?
- Ist das Empfängerkonto aktiv?
- Hat das System einen Überweisungsversuch auf deine Daten registriert?
Halte für das Gespräch am besten deine Kundennummer oder deine persönlichen Verifizierungsdaten bereit.
Überprüfe die Ein- und Ausgehzeiten von Überweisungen
Viele wissen nicht, dass Überweisungen – obwohl sie elektronisch abgewickelt werden – nicht in Echtzeit erfolgen. Sie werden in sogenannten Buchungszyklen verarbeitet, die zu bestimmten Uhrzeiten stattfinden. Banken verfügen über feste Zeitfenster für den Versand und den Empfang von Zahlungen. Deshalb kann eine Überweisung innerhalb von zehn Minuten ankommen, während eine andere mehrere Stunden dauert.
Man unterscheidet zwischen zwei Arten von Buchungszyklen:
- Ausgangszeiten – der Zeitpunkt, an dem die Bank des Absenders die Überweisung weiterleitet,
- Eingangszeiten – der Moment, in dem deine Bank die Zahlung empfängt und auf deinem Konto verbucht.
Wie sieht das in der Praxis aus? Angenommen, jemand beauftragt eine Überweisung um 8:00 Uhr. Wenn die ausgehende Buchung seiner Bank erst um 11:00 Uhr stattfindet, wird der Betrag auch erst zu diesem Zeitpunkt weitergeleitet. Danach wird die Transaktion über das SEPA-System abgewickelt, und deine Bank verbucht sie beim nächsten verfügbaren Eingangstermin – auch das passiert nicht rund um die Uhr, sondern zu definierten Zeiten.
Die meisten Banken veröffentlichen auf ihrer Website einen detaillierten Buchungsplan. Ein Blick darauf – kombiniert mit der Uhrzeit der Überweisung – kann helfen zu beurteilen, ob die Zahlung einfach noch „unterwegs“ ist.
Wurde jedoch eine SEPA-Echtzeitüberweisung (SEPA Instant Credit Transfer) verwendet, gelten andere Regeln. Diese Zahlungen werden rund um die Uhr verarbeitet und erreichen das Empfängerkonto meist innerhalb weniger Sekunden – allerdings nur, wenn sowohl die Bank des Absenders als auch die Bank des Empfängers solche Transaktionen unterstützen.
Überweisung durchgeführt, aber sie erscheint nicht im Kontoauszug
Es kann vorkommen, dass du eine Überweisung ausgeführt hast, dir sicher bist, dass alles geklappt hat – und trotzdem taucht sie nicht in der Transaktionsübersicht auf. Woran kann das liegen?
- Die Überweisung wurde nicht bestätigt. Wenn du den Vorgang nicht mit „Bestätigen“, „Absenden“ oder einem SMS-Code abschließt, wird die Zahlung lediglich als Entwurf gespeichert.
- Die Überweisung ist noch „ausstehend“. Manche Banken zeigen solche Zahlungen in einem separaten Bereich für ausstehende Aufträge an – ein Blick dorthin lohnt sich.
- Systemfehler. Selten, aber möglich: Das Bankensystem aktualisiert die Transaktionsliste nicht in Echtzeit. In diesem Fall hilft es, etwas abzuwarten oder sich neu einzuloggen.
- Benutzerfehler. Möglicherweise hast du die Überweisung von einem anderen Konto aus vorgenommen – etwa von einem Sparkonto, Fremdwährungskonto oder Geschäftskonto – und prüfst nun ein anderes.
Filtereinstellungen. Überprüfe auch den eingestellten Datumsfilter. Wenn du zum Beispiel „letzte 3 Tage“ gewählt hast, die Überweisung aber davor getätigt wurde, wird sie nicht angezeigt.
Wie lange dauert eine Online-Überweisung von Konto zu Konto?
Das hängt von mehreren Faktoren ab:
- Wurde die Überweisung an einem Werktag beauftragt? Wenn du eine Überweisung am Wochenende oder an einem Feiertag tätigst – selbst wenn deine Bank den Auftrag annimmt – wird er in der Regel erst am nächsten Bankarbeitstag bearbeitet.
- Zu welcher Uhrzeit wurde die Überweisung ausgeführt? Überweisungen am Vormittag werden häufig noch am selben Tag verbucht.
- Handelt es sich um eine Standardüberweisung oder eine Echtzeitüberweisung? SEPA-Echtzeitüberweisungen (SEPA Instant) werden meist innerhalb weniger Sekunden verarbeitet – unabhängig von Tageszeit oder Wochentag.
Grundsätzlich gilt:
- Eine normale Überweisung innerhalb Deutschlands kommt in der Regel noch am selben Tag an, wenn sie vormittags beauftragt wurde.
- Überweisungen zwischen verschiedenen Banken dauern oft ein paar Stunden – aber nur an Bankarbeitstagen.
- Überweisungen innerhalb derselben Bank werden meist sofort gutgeschrieben.
- SEPA-Echtzeitüberweisungen treffen in der Regel innerhalb einer Minute ein – vorausgesetzt, beide Banken unterstützen diese Funktion.
Wenn nach zwei Bankarbeitstagen immer noch kein Geld eingegangen ist, solltest du auf jeden Fall den Absender kontaktieren und die Details prüfen lassen.
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