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Bankwesen und starke Passwörter

Wie erstellt man ein sicheres Passwort?

 

Du hast ein Bankkonto? Super. Aber hast du auch ein richtig gutes Passwort dafür? Eines, das nicht nur die Mindestanforderungen des Systems erfüllt, sondern deine Finanzen, Daten und deine Ruhe wirklich schützt? Viele unterschätzen dieses Thema. Sie tippen etwas wie "Laura123", weil es leicht zu merken ist – "Wer würde sich schon da einhacken?" oder "Ist ja nur ein Konto".

Doch genau dieses Passwort ist oft das Einzige, was zwischen dir und jemandem steht, der Zugriff auf dein Geld will. Es ist die erste – und manchmal auch die letzte – Verteidigungslinie. Wenn sie versagt, kann es dich mehr kosten als nur ein bisschen Ärger.

In diesem Artikel zeigen wir dir, was ein wirklich starkes Passwort ausmacht, worauf du unbedingt verzichten solltest und warum manche scheinbar komplexen Kombinationen mit Sonderzeichen trotzdem unsicher sind. Es gibt gute Beispiele – und solche, die clever wirken, es aber nicht sind.

 

Was ist ein starkes Passwort – dein digitaler Tresorschlüssel

Ein starkes Passwort ist nicht einfach nur eine Zeichenfolge, die du beim Login ins Online-Banking, deinen E-Mail-Account oder in eine App eingibst. Es ist viel mehr: deine digitale Türsicherung. Dein Schutzschild. Dein Code-Schloss, das dich vor ungewolltem Zugriff schützt.

Stell dir vor, all deine Onlinekonten sind Safes. Du bewahrst darin Passwörter, persönliche Daten, den Zugang zum Bankkonto, Kaufhistorien, Nachrichten auf. Der Schlüssel zu all dem? Dein Passwort. Wenn es einfach ist – zum Beispiel "admin", "123456", "qwerty" oder "Lena2023" – dann lässt du die Tür praktisch offen stehen.

Ein starkes Passwort ist nicht vorhersehbar. Es basiert nicht auf simplen Mustern, enthält weder deinen Namen noch dein Geburtsdatum, nicht den Hund deiner Kindheit oder den Titel deiner Lieblingsserie. Es ist eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Am besten mehr als 12 Zeichen – noch besser, wenn es für niemanden außer dir irgendeinen Sinn ergibt.

Und selbst wenn du selbst alles richtig machst, kann jemand aus deinem Umfeld auf einen Phishing-Link klicken oder es gibt einen Datenleck bei einem Anbieter. Wenn du dann überall dasselbe Passwort verwendest – Kettenreaktion vorprogrammiert. Deshalb ist ein starkes Passwort keine Formalität, sondern dein echter Schutz.

Ein gutes Passwort ist kein technisches Beiwerk. Es ist ein Grundpfeiler digitaler Sicherheit. Es kann keine App, kein Fingerabdruckscanner und kein System ersetzen, wenn es in drei Sekunden geknackt werden kann. Behandle es nicht wie eine lästige Pflicht. Behandle es wie den Schlüssel zu deinem digitalen Tresor – denn genau das ist es.

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Wie sieht ein sicheres Passwort aus? Beispiele:

Ein starkes Passwort sollte:

  • mindestens 12 Zeichen haben (besser 16+),
  • Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten,
  • keine persönlichen Informationen wie deinen Namen, dein Geburtsdatum oder Wörter aus dem Wörterbuch beinhalten.

Beispiele:

Schwach:

  • Sonne123,
  • Berlin2025,
  • HalloPasswort!,
  • asdfgh,
  • 987654321,
  • meinpass1,
  • abc321,
  • testlogin,
  • konto123,
  • adminzugang,
  • geheimwort,
  • 000111,
  • love1234,
  • abcdefg123,
  • hallo2022,
  • meinlogin,
  • 999999,
  • zugang123,
  • haustier99,
  • nutzer1.

All diese Passwörter wirken vertraut, sind leicht zu merken – und ebenso leicht zu erraten. Viele davon finden sich bereits in öffentlichen Datenbanken nach großen Datenlecks. Wenn du eines davon verwendest – es ist Zeit für eine Änderung.

Mittelmäßig:

  • Maria$@$##@2#34234#,
  • #@$%Festung43#$#@#,
  • Haus123#!@#,
  • Winter2024###!!,
  • SicheresPasswort@$%#21,
  • Urlaub#2023$!,
  • MeineFestung$&*9#87,
  • Superkonto!2022!!#,
  • Berg@Sp@234@,
  • PasswortFürBank$#@#12

Solche Passwörter wirken auf den ersten Blick solide – sie sind lang, enthalten Sonderzeichen, Zahlen, etwas Chaos. Und tatsächlich: sie sind wesentlich besser als ein einfaches „123456“ oder „Laura123“. Für viele Alltagssituationen reichen sie aus, um grundlegende Angriffe abzuwehren.

Das Problem entsteht, wenn etwas Vorhersehbares enthalten ist – ein Vorname, ein bekanntes Wort, ein Jahreszahl. Dann kann ein Angreifer mit etwas Vorbereitung dennoch relativ leicht zum Ziel kommen.

Das heißt nicht, dass diese Passwörter schlecht sind. Sie sind einfach „mittel“. Besser als der Durchschnitt – aber nicht unknackbar. Wenn du solche Passwörter verwendest, solltest du sie mit etwas ergänzen, das niemand erraten kann.

Stark:

  • 6r$Lp_8ZxN!vw37@,
  • P@wnL0g%12zKv#df,
  • mQ3u!vR-72wJ_a5T,
  • F!z9#Kw2_Md4t@vR,
  • Z7g^a$31Lp!xR0w*,
  • hP@8!uZq_59#LnWe,
  • Tm9^xU$k!04v_Q2a,
  • V@r7#x3M!pQz_81d,
  • y2Lt!oF#Zk_63W@x,
  • K@8z!1Rp_qW$57Mv.

Diese Passwörter sind schwer zu knacken, weil sie keine echten Wörter, Namen oder Tastaturmuster enthalten. Es handelt sich um zufällige Kombinationen unterschiedlicher Zeichentypen – genau das, was Brute-Force- oder Wörterbuchangriffe scheitern lässt. Und nein – du musst dir das nicht alles merken. Es gibt Passwortmanager, die das für dich übernehmen.

Bankwesen und starke Passwörter

 

Ein Passwort allein reicht nicht – zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen

Banken wissen, dass Menschen nicht perfekt sind – deshalb verlassen sie sich nicht nur auf Passwörter. Es gibt zusätzliche Schutzmechanismen:

  • SMS-Code oder Push-Benachrichtigung aus der App,
  • Biometrie (z. B. Fingerabdruck, Gesichtserkennung, Stimmerkennung),
  • PIN für die App,
  • Transaktionsfreigabe (z. B. zusätzlicher Code bei Überweisungen).

Heißt das, du kannst ein schwaches Passwort verwenden, weil du sowieso deinen Fingerabdruck nutzt? Nein – denn manchmal brauchst du das Passwort, um überhaupt Änderungen vorzunehmen. Und wenn jemand es knackt, ist die Tür offen. Am sichersten ist ein mehrstufiges System: Ein Schutz reicht nicht, aber mehrere zusammen bilden ein starkes Abwehrschild.

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Starke Passwörter erstellen und merken

Ein sicheres Passwort zu erstellen muss keine Qual sein. Du hast mehrere Möglichkeiten:

  • Passwort-Manager wie Bitwarden, KeePass oder 1Password,
  • eigene Regeln (zum Beispiel die Anfangsbuchstaben eines Zitats + Sonderzeichen),
  • Eselsbrücken (zum Beispiel: „Jeder Affe Läuft Immer Schnell – 5 Bananen!“ als JALIS-5B!)

Speichere deine Passwörter nicht in der Notizen-App auf dem Handy. Klebe sie nicht an den Monitor. Schick sie dir nicht per E-Mail „für den Fall der Fälle“. Wenn du keinen Passwort-Manager verwenden willst, dann präge dir wenigstens die wichtigsten Kombinationen ein – für dein Online-Banking, dein E-Mail-Konto und dein zentrales soziales Netzwerk.

 

Was du sonst noch wissen solltest – Sicherheit endet nicht beim Online-Banking

Bankgeschäfte sind nur ein Teil deines digitalen Lebens. Wenn jedoch jemand Zugriff auf dein E-Mail-Konto erhält, kann er oft auch dein Bankkonto übernehmen – denn dort landen häufig die Links zum Zurücksetzen des Passworts. Deshalb muss Sicherheit ganzheitlich gedacht werden.

Hacker beginnen oft nicht mit dem Bankkonto, sondern mit ... sozialen Netzwerken. Dort finden sie den Namen deines Hundes, dein Geburtsdatum, den Namen deines Partners – und viele weitere Informationen, die sich für Passwörter oder Sicherheitsfragen nutzen lassen. Ab dann ist es oft nur noch ein kleiner Schritt.

Ein paar einfache Regeln helfen:

  • Klicke nicht auf verdächtige Links,
  • melde dich nie im Online-Banking über fremdes WLAN ohne VPN an,
  • halte dein System und deine Apps aktuell,
  • gib niemandem dein Passwort – auch nicht einem angeblichen „Bankberater“, der dich angeblich von der Hotline anruft.

Wenn dir dein Bankanbieter plötzlich einen SMS-Code schickt und du gerade gar nichts machst: Sofort reagieren. Manchmal entscheiden Sekunden darüber, ob du 2 € verlierst – oder 2 000 €.

 

Besser vorsorgen als später vor dem Bildschirm verzweifeln

Jetzt weißt du, wie ein sicheres Passwort aussieht, wie du es erstellst und warum es so wichtig ist. Am Ende läuft jedoch alles auf eines hinaus: Achtsamkeit. Technik kann dich unterstützen – aber sie ersetzt nicht dein eigenes Verhalten. Banken investieren Millionen in Sicherheit, aber du musst deinen Teil beitragen: gute Passwörter wählen, deine Daten nicht weitergeben und nicht jeder Nachricht auf dem Bildschirm vertrauen.

Behandle dein Bankkonto wie den Zugang zu einem Tresor. Lass den Schlüssel nicht unter der Fußmatte liegen – denn während man eine verlorene Karte sperren kann, lässt sich verlorenes Vertrauen in das System nicht so leicht zurückholen.

 

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