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Hat eine Kreditkarte Einfluss auf unsere Kreditwürdigkeit?

 

Du kennst das sicher: Es ist Montag, du bist voller guter Vorsätze – und plötzlich „klopft“ die Kreditkarte an. Du winkst ab, versuchst zu widerstehen, aber sie ist da. Sie lockt, sie verführt. „Benutz mich, gib ein bisschen mehr aus!“ Und dann stellt sich die Frage: Kann diese kleine Versuchung aus Plastik deiner Bonität schaden?

Die Antwort ist nicht ganz eindeutig, aber wir schauen uns das gleich genauer an. Fangen wir am besten ganz vorne an: Was bedeutet Kreditwürdigkeit eigentlich und wie kann eine Kreditkarte sie beeinflussen?

 

Kreditwürdigkeit – was ist das?

Kreditwürdigkeit ist so ein „magisches“ Wort, das Emotionen weckt wie ein Actionfilm. Kurz gesagt – es ist die Einschätzung, wie sehr die Bank darauf vertraut, dass du einen Kredit pünktlich zurückzahlst. Je besser deine Bonität, desto wohlgesinnter blickt die Bank auf dich. „Ah, eine verantwortungsbewusste Person“ – denkt sie. Das bedeutet bessere Kreditkonditionen, niedrigere Zinsen und mehr Möglichkeiten.

Wie prüft die Bank die Kreditwürdigkeit? Sie schaut, wie du mit Ausgaben, Rückzahlungen und bestehenden Verpflichtungen umgehst. Bei der Bewertung deiner Finanzen spielen für sie einige Punkte eine wichtige Rolle:

  • Kredithistorie – wie viele Kredite du schon hattest und wie du damit umgegangen bist. Wurden sie pünktlich getilgt, ist das ein großer Pluspunkt. Wenn nicht? Nun – das macht keinen guten Eindruck. Würdest du jemandem vertrauen, der seine Schulden verspätet oder gar nicht bezahlt?
  • Einkommen – schließlich muss das Geld irgendwoher kommen.
  • Bestehende Verschuldung – also ob du nicht schon jetzt bis über beide Ohren in Krediten steckst.
  • Laufende Ausgaben – was nützt ein hohes Einkommen, wenn du noch mehr ausgibst? Die Bank möchte wissen, wie hoch deine monatlichen Lebenshaltungskosten sind. Keine Sorge, Centbeträge musst du nicht angeben – grobe Schätzungen reichen.

Jetzt, da du weißt, was Kreditwürdigkeit ist, kommen wir zurück zu unserer Kreditkarte.

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Beeinflusst eine Kreditkarte tatsächlich die Kreditwürdigkeit?

Die Antwort lautet: ja – auch wenn sie bei kleineren Krediten nicht so stark ins Gewicht fällt. Wenn du jedoch eine Immobilienfinanzierung planst oder dir den höchstmöglichen Kreditrahmen sichern willst, wird die Karte auf jeden Fall berücksichtigt. Eine Kreditkarte ist ein wenig wie ein Küchenmesser: Weißt du, wie man damit umgeht, kann sie deine Kredithistorie verbessern. Nutzt du sie falsch, kann sie Schaden anrichten. Banken betrachten Kreditkarten aus mehreren Blickwinkeln.

Höhe des Kreditlimits – für dich eine finanzielle Reserve, für die Bank ein mögliches Risiko.

Wenn du eine Kreditkarte besitzt, sehen Banken in dir jemanden, der „Zugang zu zusätzlichem Geld“ hat. Das kann positiv sein, aber auch ein Risiko bedeuten. Warum? Selbst wenn du eine Karte mit einem Limit von 2 222 € hast und sie nie nutzt, weiß die Bank, dass du diesen Betrag theoretisch jederzeit ausgeben könntest. Daher wird er oft als „potenzielle Verschuldung“ eingestuft.

Und hier liegt das Problem – das Kreditlimit auf der Karte kann die Kreditwürdigkeit senken. Wie bereits erwähnt, lohnt es sich bei kleineren Krediten nicht, das Kartenkonto deswegen zu kündigen. In Betracht ziehen solltest du das nur bei größeren Finanzierungen, die dein Haushaltsbudget stark belasten würden. Keine Sorge – wegen einer Kreditkarte wird dir die Bank den Kredit nicht komplett verweigern. Erfüllst du die übrigen Kriterien, bekommst du einfach einen geringeren Betrag.

Auslastungsquote – wie stark hast du die Karte genutzt

Das ist ein weiterer wichtiger Faktor. Banken mögen Kunden, die ihre Kreditkarte nutzen – aber in einem vernünftigen Rahmen. Optimal ist es, nicht mehr als 30–40 % des verfügbaren Rahmens auszuschöpfen. Beispiel: Dein Limit beträgt 5 000 €? Dann versuche, nicht mehr als 1500–2000 € zu belasten. Eine zu hohe Auslastung kann deinen Score verschlechtern. Eine Karte, die dauerhaft „am Anschlag“ ist, wirkt nicht vertrauenswürdig.

Zahlungshistorie – ein entscheidender Punkt

Zahlst du deine Kreditkarte immer pünktlich, ist das hervorragend – deine Kreditwürdigkeit profitiert. Aber Vorsicht: Jede Verspätung ist wie ein schwarzer Fleck auf einer weißen Weste. Das System vergisst nicht – und Banken auch nicht. Termingerechte Zahlungen sind daher Pflicht. Wer möchte schon jemandem Geld leihen, der seine Schulden nicht rechtzeitig begleicht? Ich nicht – und du vermutlich auch nicht.

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Baut eine Kreditkarte die Kreditwürdigkeit auf?

Und jetzt die Überraschung – eine Kreditkarte kann dir tatsächlich helfen. Ja, richtig gelesen! So funktioniert es:

Aufbau einer Kredithistorie

Selbst wenn du keine anderen Kredite hast, kann die Nutzung einer Kreditkarte helfen, eine Historie aufzubauen. Jede pünktliche Zahlung zeigt den Banken, dass du vertrauenswürdig bist. Würdest du lieber an jemanden verleihen, der rechtzeitig zurückzahlt? Vielleicht denkst du anders, aber Banken sehen es so. Nicht aus Nächstenliebe – sondern weil sie an Zinsen und eventuellen Gebühren verdienen. Ohne Kredite würden sie ihre wichtigste Einnahmequelle verlieren. Je mehr Kunden mit solider Historie, desto mehr Gelegenheiten zum Gewinn. Denn wer leiht schon jemandem Geld, der sich ständig verspätet? Eben.

Niedrige Auslastungsquote

Du hast ein Limit von 5 000 €, nutzt aber nur etwa 700 €? Banken lieben das! Du zeigst, dass du deine Ausgaben im Griff hast und nicht verschwenderisch bist. Das ist wie das Pflegen gesunder finanzieller Gewohnheiten – du hast Zugriff auf Geld, aber gehst verantwortungsvoll damit um. Die Bank denkt: „Aha, ein zuverlässiger Kunde!“.

Regelmäßige Rückzahlungen

Das ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Begleichst du deine Kreditkarte regelmäßig und pünktlich? Hervorragend! Banken registrieren deine Zuverlässigkeit – und deine Kreditwürdigkeit steigt. Jedes Versäumnis kann dir jedoch ernsthaft schaden. Pünktliche Zahlungen sind das Rezept für langfristigen Erfolg.

 

Also wie ist es nun – senkt oder erhöht eine Kreditkarte die Kreditwürdigkeit?

Und was jetzt? Vorhin haben wir gesagt, dass die Karte die Bonität senkt, und gleichzeitig meinten wir, sie kann sich auch positiv auswirken. Wenn sie positiv wirkt, müsste sie doch eigentlich auch erhöhen, oder?

Ja und nein. Erklären wir es mit einem stark vereinfachten Beispiel:

Du hast eine Karte mit einem Limit von 5 000 €. Für die Bank ist das ein Zeichen, dass du dich in dieser Höhe verschulden könntest. Dafür gibt es minus fünf Punkte.

Hast du jedoch eine positive Historie mit deiner Kreditkarte, bekommst du dafür plus drei Punkte.

Und genau das ist der Punkt: Eine Kreditkarte kann sowohl positiv als auch negativ auf deine Bonität wirken. Wenn du bereits andere Kredite pünktlich zurückzahlst und damit eine solide Historie aufgebaut hast, bringt die Karte hier nicht mehr viel. Die Bank wird dir nicht zwanzig Extra-Punkte geben, nur weil du Raten und andere Kredite fristgerecht bedienst. Es gibt einen Höchstwert an Punkten, die für pünktliche Zahlungen vergeben werden. Dazu kommen noch viele andere Faktoren, die nur der jeweiligen Bank bekannt sind.

Eine Kreditkarte ist kein Feind. Im Gegenteil – sie kann dein „Freund“ sein, wenn du weißt, wie du sie nutzt. Setze sie klug ein, zahle pünktlich und bleib im Rahmen des gesunden Menschenverstands. Am Ende ist sie nur ein Stück Plastik, das dir helfen oder schaden kann – je nachdem, wie du damit umgehst.

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Wie kann man die negative Auswirkung einer Kreditkarte auf die Bonität verringern?

Wenn du eine Kreditkarte hast, aber Sorge, dass sie deiner Kreditwürdigkeit schadet, halte dich an ein paar Grundregeln:

  • zahle sie regelmäßig – keine Verspätungen! Wenn du das nicht einhältst, vergiss den Kredit,
  • übertreibe es nicht mit den Ausgaben – halte die Auslastungsquote unter 30–40 %,
  • eröffne nicht zu viele Karten – jede neue Karte ist eine zusätzliche Verpflichtung und kann deine Bonität senken,
  • reduziere das Kreditlimit deiner Karte – du musst sie nicht schließen, eine Senkung des Limits reicht.

 

Kurioses rund um Kreditkarten

Genug von den üblichen Themen. Dass eine Kreditkarte die Bonität senkt, ist im Grunde klar. Bist du auf diesen Artikel gestoßen, in der Hoffnung zu lesen, dass es nicht so ist? Leider nicht. Es sei denn, du nimmst einen Betrag auf, der dein Budget kaum belastet – dann ist es der Bank fast egal, ob du eine Karte hast oder nicht. Ganz unwichtig ist es nicht, aber es wird dich sicher nicht daran hindern, Geld zu bekommen. Wichtig ist nur, dass sie pünktlich zurückgezahlt wird.

Damit es nicht langweilig wird, kommen wir nun zu ein paar Fakten:

Die älteste Kreditkarte entstand 1950 – es war die Diners Club Card. Angeblich entstand die Idee dazu aus einer peinlichen Situation in einem Restaurant. Frank McNamara lud Freunde zum Essen ein und merkte erst dort, dass er kein Bargeld dabeihatte. Peinlich, oder? Gerettet hat ihn seine Frau. Aus dieser Erfahrung heraus kam ihm der Gedanke, eine Kreditkarte zu entwickeln.

Die Nummer auf einer Kreditkarte ist kein Zufallsprodukt. Die erste Ziffer zeigt den Herausgeber der Karte an. Visa beginnt mit einer 4, Mastercard mit einer 5. Andere Anbieter müssen sich die Anfangszahlen mit weiteren teilen. So haben Diners Club und American Express dieselbe Startziffer, während Visa und Mastercard das Monopol auf 4 und 5 haben. Die nächsten Ziffern – von der zweiten bis zur sechsten Position – geben den kartenausgebenden Finanzdienstleister an. Danach folgt die Kontonummer des Kunden. Die letzte Ziffer ist eine Prüfziffer, berechnet nach einem speziellen Algorithmus. Damit lässt sich schnell feststellen, ob die Kartennummer korrekt ist, was Tippfehler und Fälschungen verhindert.

 

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