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Über den Umgang mit der Zeit
Du hast Schwierigkeiten, deine Zeit in den Griff zu bekommen? Du sagst oft „Ich hab keine Zeit“, obwohl du dann doch eine halbe Stunde auf TikTok oder beim ziellosen Klicken auf YouTube verschwendest? Und erinnerst du dich an das alte Sprichwort „Zeit ist Geld“?
Vielleicht hast du den Science-Fiction-Film aus dem Jahr 2011 gesehen – In Time – Deine Zeit läuft ab – in dem Justin Timberlake buchstäblich um jede Minute seines Lebens kämpft. Zeit war dort eine Währung. Je mehr man davon hatte, desto länger lebte man. Und wenn sie aufgebraucht war? Game over, im wahrsten Sinne des Wortes. Oder ein anderes Beispiel: Jupiter Ascending aus dem Jahr 2015 mit Mila Kunis. Auch dort war Zeit ein Luxusgut, und manche konnten ewig leben... auf Kosten anderer.
Klar, das ist alles Fiktion. Aber sind wir wirklich so weit davon entfernt? Viele von uns leben im Dauerlauf, ständig gehetzt, unter Druck. Es fehlt ständig an irgendetwas – und meistens ist es Zeit. Menschen töten nicht für eine Extrastunde, aber sie ruinieren oft ihren inneren Frieden, ihre Beziehungen oder ihre Gesundheit, nur weil sie nie zur Ruhe kommen.
Also fragen wir uns doch mal gemeinsam: Wie können wir mit unserer Zeit so umgehen, dass wir unser Leben nicht für Dinge verschwenden, die es eigentlich gar nicht wert sind? Und wie finden wir in all dem Trubel etwas mehr Balance?
Es beginnt mit dem Bewusstsein, dass uns Zeit durch die Finger rinnt
Es beginnt damit zu erkennen, dass uns Zeit tatsächlich entgleitet – und das ist kein tiefsinniger Spruch aus einem Esoterikbuch, sondern eine sehr reale Tatsache. Bevor du neue Planer kaufst, Time-Management-Apps installierst oder dich mit Ratgebern eindeckst, stell dir erstmal die einfache Frage: Was mache ich eigentlich mit meiner Zeit?
Viele Menschen haben das Gefühl, dass der Tag zu kurz ist, als hätte jemand ein paar Stunden aus dem Kalender geklaut. Alles läuft auf Tempo, als wäre TikTok das neue Lebensmodell. Doch die Wahrheit ist: Wir verlieren die meiste Zeit nicht, weil wir zu viel zu tun haben... sondern weil wir nicht merken, wohin sie verschwindet.
Wie das geht? Ganz einfach. Du stehst morgens auf, willst direkt loslegen, aber erstmal checkst du die Nachrichten – fünf Minuten. Eine Nachricht auf WhatsApp – du antwortest. Noch fünf Minuten. Dann ein schneller Blick auf Instagram – zehn Minuten weg. Frühstück mit dem Handy in der Hand – du isst zwar, aber gleichzeitig siehst du dir ein Video über Lehmhäuser an. Unterhaltsam? Vielleicht. Wichtig? Eher nicht. Und ehe du dich versiehst, ist eine Stunde weg – und du hast noch nicht mal darüber nachgedacht, was heute wirklich zählt.
Fang also mit Beobachtung an. Nicht mit Planen, sondern mit bewusstem Beobachten. Schreib für einen Tag alles auf, was du machst. Jede noch so kleine Aktivität. Nicht um dich selbst zu bewerten oder zu kritisieren, sondern um Klarheit zu bekommen. Es ist wie mit Geld – solange du nicht weißt, wie viel du für Coffee-to-go ausgibst, denkst du: „Ach, das bisschen“. Aber wenn du es zusammenrechnest – Überraschung.
Mit der Zeit ist es genauso. Wenn du auf einmal schwarz auf weiß siehst, dass du täglich eine Stunde mit sinnlosem App-Wechsel verbringst und eine weitere damit, dich bei der Arbeit selbst zu unterbrechen, wird dir klar: Du brauchst nicht mehr Zeit. Du brauchst weniger Lecks.
Bewusstsein ist der erste Schritt. Ohne das ist alles andere nur Flickwerk – blindes Stopfen von Löchern, die du nicht einmal siehst.
Was sind die Prioritäten im Zeitmanagement
Prioritäten – denn nicht alles ist gleich wichtig, auch wenn es sich oft so anfühlt. Jede E-Mail wirkt dringend, jede Benachrichtigung verlangt sofortige Aufmerksamkeit, jede Aufgabe auf der Liste ruft: „Jetzt sofort!“. Das Ergebnis? Du hetzt von einem Punkt zum nächsten, löschst überall kleine Brände – und abends fragst du dich: Was habe ich eigentlich geschafft?
An dieser Stelle lohnt es sich, innezuhalten und eine wirklich wichtige Frage zu stellen: Bringt mich das, was ich gerade tue, meinem Ziel wirklich näher? Es gibt Dinge, die sind wichtig – und Dinge, die wirken nur dringend. Nur weil jemand etwas jetzt sofort will, heißt das nicht, dass du es jetzt sofort erledigen musst.
Stell dir deinen Tag wie einen Koffer vor. Wenn du zuerst Kleinkram hineinwirfst – Kabel, Socken, Kosmetik – dann bleibt kein Platz mehr für Mantel und Schuhe. Wenn du aber mit den großen und wichtigen Sachen beginnst, passt der Rest oft trotzdem noch rein. Genau so funktioniert Tagesplanung: Die großen Dinge sind deine Prioritäten. Alles andere ist Füllmaterial.
Wie erkennt man, was wirklich wichtig ist? Gar nicht so schwer, wie es scheint. Frag dich: Was bringt dir einen echten Fortschritt? Was beeinflusst deine Ziele, deine Gesundheit, deine Beziehungen, deine Finanzen oder deine persönliche Entwicklung? Was zählt nicht nur heute Abend, sondern auch in einer Woche, in einem Monat – oder sogar in einem Jahr?
Prioritäten sind nicht immer die lautesten Aufgaben. Manchmal sind es gerade die, die still im Hintergrund warten – aber eigentlich nicht warten sollten. Es kann gut sein, dass das wichtigste „To-Do“ des Tages ein Gespräch mit einem nahestehenden Menschen ist. Oder ein Spaziergang, der deinen Kopf frei macht und dir später hilft, konzentrierter zu arbeiten.
Die Welt wird dir tausend angeblich „wichtige“ Dinge vor die Füße werfen. Aber nur du entscheidest, welche davon wirklich deine Aufmerksamkeit verdienen.

Plane – aber lass Platz für das Chaos
Planen ist wichtig – aber du solltest immer Raum für das Unerwartete lassen. Das Leben hält sich bekanntlich nicht an Zeitpläne. Du kannst deinen Tag durchstrukturieren, mit Farbcodes und Pufferzeiten, alles fein säuberlich eingetragen – und dann klingelt plötzlich das Telefon, ein spontaner Besuch steht vor der Tür, dein Kind wird krank oder der Computer macht schlapp.
Ein Plan, der keine Überraschungen einrechnet, ist kein Plan – das ist eine Wunschliste. Deshalb solltest du dich ein bisschen wie ein Profikoch verhalten: Du hast ein Rezept, aber du weißt auch, dass die Milch mal alle sein kann. Dann wird improvisiert.
Wie also vernünftig planen? Das Wichtigste: Lass Luft dazwischen. Press deine Aufgaben nicht lückenlos hintereinander. Wenn etwas eine Stunde dauern soll, plane lieber 90 Minuten. Wenn du fünf Dinge vorhast, überlege, ob nicht drei davon genügen.
Denk auch an freie Zeit – bewusst freigelassene Lücken. Vielleicht füllt sich diese Zeit mit Pause, mit etwas Unerwartetem oder einfach mit... nichts. Und das ist vollkommen okay. Planung heißt nicht, den Tag vollzustopfen. Es heißt, Platz zu schaffen – auch für den Atem zwischendurch.
Und wenn dann doch mal was schiefgeht? Na und? Irgendwas geht immer schief. Aber das muss nicht heißen, dass der Tag gescheitert ist. Er muss nicht perfekt sein – es reicht, wenn er gut genug ist.
Zeitmanagement-Techniken, die wirklich wirken
Zeitmanagement-Techniken, die tatsächlich etwas bringen – auch wenn das auf den ersten Blick fast schon absurd klingt. Wir konzentrieren uns hier auf Methoden, die einfach, klar und alltagstauglich sind. Manchmal reicht eine gute Technik, um den gesamten Tag zu verändern.
Beginnen wir mit der Pomodoro-Technik. Der Name erinnert an Tomaten, aber die Methode ist eine der effektivsten, wenn es darum geht, fokussiert zu bleiben – vor allem, wenn du dich leicht ablenken lässt. Wie funktioniert’s? Du stellst einen Timer auf 25 Minuten und arbeitest konzentriert – kein Handy, kein Scrollen, nur die Aufgabe. Danach machst du 5 Minuten Pause: aufstehen, strecken, vielleicht was trinken. Nach vier Durchgängen gibt’s eine längere Pause – 20 bis 30 Minuten. Das Ergebnis? Weniger Erschöpfung, mehr geschafft.
Eine weitere bewährte Methode ist die Eisenhower-Matrix. Eine einfache Tabelle, die Aufgaben in vier Kategorien einteilt: wichtig und dringend, wichtig aber nicht dringend, dringend aber nicht wichtig und schließlich... weder wichtig noch dringend. Auf den ersten Blick scheint es logisch, den Tag mit Aufgaben aus der ersten Kategorie zu beginnen – also mit denen, die sowohl bedeutend als auch sofort zu erledigen sind. Und ja: Wenn etwas wirklich brennt und direkte Auswirkungen auf dein Leben oder deinen Job hat, solltest du es nicht aufschieben.
Das Problem ist nur: Wenn du jeden Tag voll bist mit „wichtigen und dringenden“ Aufgaben, dann ist das ein Warnsignal. Denn viele dieser Aufgaben wären gar nicht dringend geworden, wenn du dich rechtzeitig darum gekümmert hättest. Genau deshalb steckt das größte Potenzial in der zweiten Kategorie: den wichtigen, aber nicht dringenden Dingen.
Dort liegen deine langfristigen Ziele, dein persönlicher Fortschritt, deine Gesundheit, deine Weiterbildung, deine Beziehungen – all das, was nicht laut wird, aber entscheidend ist. Wenn du es schaffst, diesen Dingen täglich etwas Zeit zu widmen, wirst du erstaunt sein, wie viele Krisen du gar nicht erst erleben musst. Genau das ist echtes Zeitmanagement: nicht nur das ständige Löschen von Bränden, sondern der Aufbau eines Systems, in dem es immer seltener überhaupt brennt.
Und dann ist da noch das Time Blocking – also das bewusste Einteilen von Zeitblöcken im Kalender. Du trägst nicht nur Meetings ein, sondern auch Arbeitszeiten, Pausen, Mittagessen, sogar eine Teepause. Klingt simpel – wirkt aber. Du weißt genau: von 10:00 bis 12:00 arbeitest du am Bericht, ab 12:00 bist du für Anrufe verfügbar. Statt alles durcheinander zu machen und am Ende nichts richtig.
Das Wichtigste zum Schluss: Keine Methode bringt etwas, wenn du sie nicht anwendest. Ziel ist nicht, jede Technik zu kennen – sondern wenigstens eine zu nutzen. So wie beim Sport: Lieber jeden Tag zwanzig Liegestütze als einmal im Monat hundert.
Erholung ist auch Zeitmanagement
Erholung gehört genauso zum Zeitmanagement wie To-do-Listen und Planung – und sie ist keineswegs ein Luxus für Leute, die „schon alles erledigt haben“. Sie ist absolut notwendig, wenn du effizient arbeiten willst. Was nützt der beste Plan, eine motivierende Aufgabenliste und volle Energie, wenn dein Gehirn nur noch auf Reserve läuft?
Viele Menschen betrachten Pausen als Belohnung – oder als Zeitverschwendung. „Ich ruh mich aus, wenn ich fertig bin“, „Jetzt kann ich mir keine Pause leisten“, „Nur noch diese eine Sache“ – kommt dir das bekannt vor? Das Problem ist: Ein erschöpfter Kopf arbeitet weder schneller noch besser. Im Gegenteil – du triffst schlechtere Entscheidungen, machst mehr Fehler, alles dauert länger als nötig.
Dabei muss Erholung nicht heißen, dass du stundenlang auf dem Sofa liegst. Manchmal reichen zehn Minuten ohne Bildschirm, ein kurzer Spaziergang, die Augen schließen, ein paar tiefe Atemzüge. Oder einfach mal nichts tun. Ja, auch das ist erlaubt.
Sorge für Pausen im Alltag. Nicht nur für den Urlaub einmal im Jahr, sondern auch für die kleinen, täglichen Momente der Erholung. Denn Pausen sind kein Unterbruch vom Leben – sie sind ein Teil davon. Und genau sie geben den folgenden Stunden ihren Sinn.
Wissenschaftliche Studien zeigen: Müdigkeit hat einen deutlichen Einfluss auf die kognitive Leistung – die Konzentration sinkt, die Fehlerquote steigt und selbst einfache Aufgaben brauchen mehr Zeit als im ausgeruhten Zustand. Anders gesagt: Pausen sind kein verlorener Aufwand, sondern ein Weg, um schneller und besser zu arbeiten.
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