Hilfe

Vorstellungsgespräch

Vorstellungsgespräch und die Selbstpräsentation

 

Nervosität vor einem Vorstellungsgespräch? Ganz normal – das erlebt jeder, egal wie alt oder erfahren er ist. Viele fragen sich außerdem, was man eigentlich über sich erzählen sollte. Und das ist gar nicht so einfach. Ein Schweißer wird andere Punkte betonen als ein Vertriebsmitarbeiter. Sehen wir uns also an, wie man über sich spricht, ohne einen falschen Eindruck zu hinterlassen.

 

Die wichtigsten Fakten – Zusammenfassung:

  • Nervosität vor dem Vorstellungsgespräch ist völlig normal – unabhängig von Alter und Berufserfahrung.
  • 3 zentrale Schritte zur Vorbereitung: Informationen über das Unternehmen sammeln, die Stellenanzeige analysieren und mentale Vorbereitung.
  • Die ersten 15–30 Sekunden entscheiden über den Eindruck beim Recruiter.
  • Die beste Selbstpräsentation besteht aus 3 Sätzen: Wer du bist, was du kannst, was du suchst.
  • Kandidaten sollten 2–3 Erfolgsgeschichten bereithalten, die ihre Stärken belegen.
  • Am Ende des Gesprächs lohnen sich 2–3 Fragen, z. B. zu Herausforderungen, Weiterbildungen oder Gehaltsrahmen.

 

Wie bereitet man sich auf ein Vorstellungsgespräch vor?

Eine gute Vorbereitung ist deine Geheimwaffe. Sie besteht nicht nur aus einem gebügelten Hemd oder einem aktuellen Lebenslauf. Das Gespräch beginnt viel früher – in dem Moment, in dem du dich entscheidest, die Bewerbung überhaupt abzuschicken.

Schritt 1 – Unternehmen kennenlernen.

Es ist schwer, glaubwürdig zu vermitteln, dass du dort arbeiten möchtest, wenn du nicht weißt, womit sich das Unternehmen beschäftigt. Sieh dir die Website an, lies die Rubrik „Über uns“ und wirf einen Blick auf die Social-Media-Kanäle. Dort findest du oft auch Bilder vom Team oder Hinweise auf gesellschaftliches Engagement. Stell dir vor, du könntest im Gespräch sagen: „Ich habe gesehen, dass Ihr Unternehmen ein Tierheim in der Region unterstützt – eine großartige Initiative.“ So etwas kommt gut an, weil es zeigt, dass du dich wirklich vorbereitet hast.

Schritt 2 – die Stellenanzeige.

Klingt banal, doch viele lesen nur oberflächlich. Dabei ist die Anzeige oft wie ein Spickzettel für Bewerber. Warum? Dort stehen Anforderungen, Erwartungen und manchmal sogar Hinweise auf mögliche Fragen. Wenn beispielsweise Teamarbeit betont wird, kannst du sicher sein, dass nach deiner Zusammenarbeit mit anderen gefragt wird. Und wenn Kundenkontakt wichtig ist, wird wahrscheinlich ein schwieriger Fall mit Kunden thematisiert.

Schritt 3 – mentale Vorbereitung.

Hier spielt die eigentliche Kunst. Nervosität lässt sich nicht komplett ausschalten (und das ist auch gar nicht nötig), aber sie lässt sich kontrollieren. Manche setzen auf Atemübungen, andere sprechen kurz vor dem Termin mit einer vertrauten Person. Hilfreich ist auch eine „Generalprobe“: Setz dich vor den Spiegel oder bitte einen Freund, dir ein paar Fragen zu stellen. Du wirst merken, dass die Antworten viel leichter fallen, wenn du sie schon einmal laut ausgesprochen hast.

 

Wie beruhigt man die Nerven und gewinnt Selbstvertrauen?

Seien wir ehrlich – Nervosität vor einem Vorstellungsgespräch kennt jeder. Selbst jemand, der alle zwei Jahre den Job wechselt, spürt ein leichtes Ziehen im Magen, wenn er dem Recruiter gegenübersitzt. Das ist völlig normal. Wichtig ist nicht, sie zu verdrängen, sondern sie für sich zu nutzen. Wie?

Erstens – Perspektive ändern.

Ein Vorstellungsgespräch ist kein Schul- oder Uniexamen, bei dem die eine Seite alles weiß und die andere nur antwortet. Es ist vielmehr ein geschäftliches Treffen, bei dem beide Seiten prüfen, ob sie zusammenpassen. Auch du hast das Recht, das Unternehmen einzuschätzen, Fragen zu stellen und deine Schlüsse zu ziehen. Dieses Bewusstsein gibt viel Selbstvertrauen.

Zweitens – eine kurze Selbstpräsentation vorbereiten.

Das muss kein langer Vortrag über dein ganzes Leben sein, sondern drei Sätze: Wer du bist, was du kannst und was du suchst. Zum Beispiel: „Ich bin Schweißtechniker mit mehrjähriger Erfahrung an großen Stahlkonstruktionen, mag technische Herausforderungen und möchte mich in der Industriebranche weiterentwickeln.“ Oder: „Ich habe im FMCG-Bereich als Vertriebsmitarbeiter gearbeitet, den Umsatz um 30 % gesteigert und suche nun eine Stelle, bei der ich Verkauf mit Kundenbeziehungen verbinden kann.“ Kurz, präzise, überzeugend.

Drittens – an deine Erfolge denken.

Jeder hat welche, auch wenn sie klein wirken. So bist du vorbereitet, wenn die Frage kommt: „Worauf sind Sie besonders stolz?“ Dann musst du nicht lange nach einer Antwort suchen. Selbstvertrauen entsteht genau dadurch, dass du solche Beispiele parat hast.

Hilfe

 

Wie läuft ein Vorstellungsgespräch ab?

Jedes Gespräch verläuft ein wenig anders – abhängig vom Unternehmen, der Position und natürlich auch vom Recruiter. Es gibt jedoch bestimmte Elemente, die fast immer vorkommen. Wenn du sie kennst, fühlst du dich sicherer: Du weißt, was dich erwarten kann und wie du dich verhalten solltest.

Die ersten Minuten – der erste Eindruck

Man sagt, dass schon wenige Sekunden reichen, damit ein Recruiter eine erste Entscheidung trifft. Auch wenn sich später noch einiges ändern kann, ist der Anfang tatsächlich entscheidend. Was zählt? Ein Lächeln, Blickkontakt, die Stimme und ein fester – aber nicht übertriebener – Händedruck. Solche Kleinigkeiten sorgen dafür, dass du den Raum als jemand betrittst, dem man gerne zuhört, und nicht als übermäßig nervöser Bewerber.

Ein Beispiel: Stell dir zwei Kandidaten vor. Der erste kommt zu spät, murmelt eine Entschuldigung und setzt sich außer Atem hin. Der zweite erscheint ein paar Minuten früher, wartet gelassen und begrüßt mit einem Lächeln. Wer hat wohl bessere Chancen, dass seine Antworten positiv aufgenommen werden?

 

Typische Phasen – von Fragen zum Lebenslauf bis zu Tests

Nach einem kurzen Small Talk folgt meistens der inhaltliche Teil. Der Recruiter fragt nach deinem beruflichen Werdegang, deiner Ausbildung und manchmal auch nach den Gründen für den Jobwechsel. Hier lohnt es sich, konkrete Beispiele parat zu haben – Situationen, in denen du ein Problem gelöst oder einen Erfolg erzielt hast.

Oft gibt es auch einen praktischen Teil: einen kurzen Wissenstest, eine Aufgabe oder eine Simulation aus dem Arbeitsalltag. Ein Schweißer bekommt vielleicht eine Frage zu Sicherheitsnormen, ein Vertriebsmitarbeiter eine Übung mit einem schwierigen Kunden. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge – es geht nicht um Perfektion, sondern darum, wie du denkst und reagierst.

Am Ende ist häufig Zeit für deine eigenen Fragen. Viele Bewerber fühlen sich hier unsicher, doch gerade dieser Moment ist wichtig. Er zeigt, dass dich die Stelle wirklich interessiert – darauf gehe ich in einem der nächsten Abschnitte noch genauer ein.

 

Vorstellungsgespräch – was sollte man über sich erzählen?

Das ist wohl der Moment, der den meisten Bewerbern am schwersten fällt. Der Recruiter lächelt und sagt: „Erzählen Sie etwas über sich.“ Plötzlich ist der Kopf leer. Was genau soll man jetzt sagen? Das ganze Leben? Nur Stationen im Job? Oder vielleicht auch etwas Privates? Es ist völlig normal, dass man sich in diesem Moment unsicher fühlt.

 

Über Berufserfahrung sprechen, ohne zu langweilen

Das Schlechteste, was man tun kann, ist, den kompletten Lebenslauf chronologisch herunterzubeten – vom Schulabschluss bis heute. Der Recruiter hat ihn ja ohnehin vorliegen. Besser ist es, sich auf einige wenige Punkte zu konzentrieren. Welche? Die, die direkt zur ausgeschriebenen Stelle passen.

Ein Beispiel: Für eine Position im Vertrieb erwähnst du, dass du Erfahrung im Kundenkontakt hast, langfristige Beziehungen aufbauen kannst und Abschlüsse erfolgreich zum Ziel führst. Wenn du dich für eine Werkstatt bewirbst, solltest du erzählen, welche Maschinen du bedient hast oder welche Projekte du verbessert hast. Kurze, prägnante Sätze wirken hier überzeugender als eine endlose Geschichte ohne Höhepunkt.

 

Stärken und Erfolge ins rechte Licht rücken

Das Vorstellungsgespräch ist die Gelegenheit, die eigenen Stärken zu zeigen – aber mit Maß. „Ich kann Probleme schnell lösen und habe ein konkretes Beispiel dafür“ wirkt überzeugender als ein allgemeines „Ich bin gut im Team“.

Bereite dir zwei bis drei Geschichten vor, die deine Stärken belegen. Zum Beispiel: „In meinem früheren Unternehmen hatte ich einen Kunden, der anfangs sehr unzufrieden war. Durch ein ruhiges Gespräch und eine schnelle Lösung konnten wir nicht nur das Problem klären, sondern auch eine langfristige Zusammenarbeit sichern.“ Solche Beispiele sagen mehr als hundert Floskeln.

 

Weitere Themen, wenn man über sich spricht

Sollte man Privates erwähnen? Das hängt ab. Wenn dein Hobby Fähigkeiten zeigt, die im Job nützlich sind – warum nicht? Ein Vertriebsmitarbeiter, der im Sportverein aktiv ist, kann damit Teamfähigkeit unterstreichen. Ein Techniker, der in seiner Freizeit bastelt, zeigt, dass er sein Fach wirklich mit Leidenschaft betreibt.

Vermeiden solltest du jedoch Details, die nichts beitragen. Niemand im Gespräch muss wissen, dass du drei Katzen hast und gerne Serien schaust – außer du bewirbst dich bei einem Tierfutterhersteller, einem Tierheim oder einer Redaktion für Haustierthemen. Stelle dir am besten immer die Frage: „Zeigt diese Information mich in einem besseren beruflichen Licht?“ Wenn ja – nenne sie. Wenn nein – heb sie dir für private Gespräche mit Freunden auf.

Vorstellungsgespräch

 

Was sollte man im Vorstellungsgespräch überhaupt sagen?

Viele Bewerber fragen sich: Worüber sollte man sprechen, um nicht ins Fettnäpfchen zu treten? Klar ist: Ein Vorstellungsgespräch ist kein Plauderstündchen. Andererseits reicht es auch nicht, nur mit „ja“ oder „nein“ zu antworten. Es geht darum, das richtige Maß zu finden – genug zu erzählen, damit man in Erinnerung bleibt, aber ohne zu übertreiben.

 

Sichere Themen – was immer gut ankommt
Unsicher, ob ein Thema passt? Stell dir die Frage: „Hebt das meine Eignung für die Stelle hervor?“ Wenn ja, kannst du es ansprechen.

Geeignet sind zum Beispiel:

  • Berufserfahrung – besonders, wenn sie direkt zur Stelle passt.
  • Praktische Fähigkeiten – z. B. der Umgang mit Software oder Maschinen.
  • Persönliche Eigenschaften, die deine Arbeitsweise belegen.
  • Motivation – warum du gerade hier arbeiten möchtest.

Einfaches Beispiel: „Ich arbeite gerne mit Kunden, weil es mir Freude macht, gemeinsam Lösungen für ihre Anliegen zu finden.“ Oder: „Mir ist wichtig, mich in einem Unternehmen weiterzuentwickeln, das auf moderne Technologien setzt.“ Solche Aussagen zeigen Haltung, ohne zu allgemein oder übertrieben zu sein.

 

Was man vermeiden sollte – typische Fehler von Bewerbern

Genauso wichtig ist es zu wissen, wovon man besser die Finger lässt.

  • Schlechte Worte über den früheren Arbeitgeber. Auch wenn du schlechte Erfahrungen gemacht hast – ausführliche Kritik ist unklug. Formuliere lieber positiv: „Ich suche neue Herausforderungen.“
  • Zu private Details. Der Recruiter muss nicht wissen, dass du momentan schlecht schläfst oder dir bald ein neues Auto kaufen willst. Das bringt nichts und wirkt eher negativ.
  • Unvorbereitete Antworten. Wer improvisiert und von Thema zu Thema springt, wirkt chaotisch. Besser ist es, sich im Vorfeld ein paar klare Sätze zurechtzulegen, die man im Gespräch nutzen kann.

 

Welche Fragen sollte man im Vorstellungsgespräch stellen?

Viele Bewerber glauben, ein Vorstellungsgespräch sei ein Monolog: Der Recruiter fragt, man selbst antwortet. Doch das stimmt nicht ganz. Am Ende des Gesprächs kommt fast immer die Frage: „Haben Sie noch Fragen?“ Und genau hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen. Manche sagen einfach „nein“, weil sie unsicher sind. Andere stellen unpassende Fragen. Dabei ist dieser Moment eine große Chance, Interesse zu zeigen und sich von anderen abzuheben.

 

Fragen, die echtes Interesse am Unternehmen zeigen

Am besten stellst du Fragen, die zeigen, dass du vorausdenkst und dich einbringen möchtest. Gute Beispiele sind:

  • „Wie sieht ein typischer Arbeitstag in dieser Position aus?“
  • „Welche Herausforderungen sind in den ersten Monaten besonders wichtig?“
  • „Unterstützt das Unternehmen die Weiterbildung seiner Mitarbeiter, z. B. durch Schulungen oder Kurse?“

Solche Fragen haben gleich zwei Vorteile: Du erhältst konkrete Informationen und signalisierst zugleich, dass du die Stelle ernst nimmst und dich weiterentwickeln möchtest.

 

Über Gehalt und Bedingungen fragen – ohne die Stimmung zu zerstören

Ein Thema, vor dem viele zurückschrecken, ist das Gehalt. Einerseits möchte man wissen, wie hoch es ist, andererseits nicht als „geldfixiert“ wirken. Wie gelingt die Balance?

Zunächst: Nach dem Gehalt zu fragen, ist völlig legitim. Entscheidend sind Zeitpunkt und Formulierung. Statt direkt „Wie viel zahlt Ihr?“ zu fragen, klingt es professioneller: „Können Sie die Gehaltsspanne für diese Position nennen?“ oder „Wie ist das Bonussystem im Unternehmen aufgebaut?“ So bleibt das Gespräch auf Augenhöhe und wirkt nicht einseitig.

Auch andere Bedingungen kannst du ansprechen: Zusatzleistungen, flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Möglichkeiten. Das sind normale Aspekte eines Arbeitsverhältnisses, mit denen ein Recruiter rechnet. Wichtig ist nur, nicht gleich 15 Fragen auf einmal zu stellen. Wähle zwei bis drei Punkte, die dir wirklich wichtig sind, und hebe den Rest für spätere Runden auf.

Hilfe

 

FAQ – häufig gestellte Fragen

Ist Nervosität im Vorstellungsgespräch etwas Negatives?
Nein – Nervosität ist völlig normal und betrifft jeden Bewerber. Wichtig ist nur, damit umzugehen.

Wie lange sollte ich über mich sprechen?
Optimal sind 2–3 Minuten, mit Schwerpunkt auf Erfahrungen und Fähigkeiten, die für die Stelle relevant sind.

Wie bereite ich eine Selbstpräsentation vor?
Eine kurze Formel reicht: Wer du bist, was du kannst und was du suchst.

Darf ich im Gespräch Hobbys erwähnen?
Ja, aber nur, wenn sie Eigenschaften zeigen, die im Job nützlich sind – etwa Teamfähigkeit durch Mannschaftssport.

Welche Phasen gibt es typischerweise im Vorstellungsgespräch?
Begrüßung und Small Talk, Fragen zum Werdegang, ggf. ein Praxistest sowie deine eigenen Fragen.

Wann sollte man nach dem Gehalt fragen?
Am Ende des Gesprächs – in professioneller Form, z. B. nach der Gehaltsspanne oder dem Bonussystem.

Welche Fragen lohnen sich an den Recruiter?
Zum Beispiel nach einem typischen Arbeitstag, den größten Herausforderungen und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Was sollte man in Antworten vermeiden?
Kritik am früheren Arbeitgeber, zu viele private Details und chaotische Erklärungen.

Wie macht man einen guten ersten Eindruck?
Mit Lächeln, Blickkontakt, ruhigem Tonfall und Pünktlichkeit – so entsteht ein positives Bild.

Muss man immer auf alle Fragen des Recruiters antworten?
Nein – wenn eine Frage unklar ist, solltest du lieber um Präzisierung bitten, statt ins Blaue zu antworten.

 

Lust auf mehr? Unsere anderen Artikel könnten Dich auch interessieren:

Hilfe

Kommentar schreiben

Gast

Senden