Inhalt
- Ein paar Worte zur Lebens- und Erlebensversicherung
- Wichtigste Punkte im Überblick
- Wie wird diese Versicherung eigentlich genannt?
- Wie funktioniert eine Lebens- und Erlebensversicherung – und wer kann sie abschließen?
- Was bekommst Du am Ende der Laufzeit?
- Was passiert, wenn etwas passiert – und Du zum Beispiel früher stirbst?
- Für wen lohnt sich eine Lebens- und Erlebensversicherung?
- Ist eine Lebens- und Erlebensversicherung ein Perpetuum mobile?
- Lebens- und Erlebensversicherung oder Festgeld – wo liegt der Unterschied?
- Vor- und Nachteile einer Lebens- und Erlebensversicherung
Ein paar Worte zur Lebens- und Erlebensversicherung
Eine Lebens- und Erlebensversicherung gehört zu den Themen, die man gerne auf später verschiebt. Doch dann vergehen zehn, zwanzig Jahre … und plötzlich stellt man fest, dass die Rente doch nicht so komfortabel aussieht, wie man gehofft hatte. Spätestens dann fragt man sich: Wäre es nicht besser gewesen, rechtzeitig etwas zurückzulegen?
Dabei muss dieses „Etwas“ kein gewöhnliches Sparkonto oder Festgeld sein. Genau hier kommt die Lebens- und Erlebensversicherung ins Spiel – ein Produkt, das zwei Welten verbindet: Absicherung und Vermögensaufbau. Für manche ist sie eine solide Grundlage für die Zukunft, für andere ein zu komplexes Konstrukt, das sie lieber meiden.
Wichtigste Punkte im Überblick
- Kombination aus Absicherung und Sparen – Auszahlung an die Begünstigten im Todesfall, Auszahlung an Dich bei Erleben des Vertragsendes.
- Laufzeit 10 bis 30 Jahre – vorzeitige Kündigung meist unvorteilhaft wegen Gebühren und Provisionen.
- Auszahlung bei Erleben – Kapital nach Abzug von Kosten; Gewinn nur bei investitionsabhängigen Policen mit guten Ergebnissen.
- Auszahlungsformen – einmalige Summe oder Ratenzahlung.
- Kein Festgeld – Festgeld bietet Zinsen und vollständige Kapitalrückzahlung, die Versicherung bietet dafür Lebensschutz.
- Für langfristige Planer – typischerweise im Alter von 25 bis 45 Jahren, Eltern und Menschen mit regelmäßigem Sparziel.
Wie wird diese Versicherung eigentlich genannt?
In Deutschland spricht man meist einfach von einer Lebensversicherung – egal, ob sie reinen Todesfallschutz bietet oder auch eine Auszahlung bei Erleben des Vertragsendes vorsieht. Manche Anbieter nennen sie gemischte Lebensversicherung, weil sie sowohl Absicherung als auch Sparanteile enthält.
Unabhängig vom Namen funktioniert sie nach demselben Prinzip:
- Stirbst Du während der Laufzeit, erhält die begünstigte Person die vereinbarte Summe.
- Erlebst Du das Vertragsende, bekommst Du die Auszahlung selbst.
Die Unterschiede zwischen den Anbietern liegen vor allem in der Höhe der garantierten Leistungen, den Kostenstrukturen und der Verzinsung der Überschüsse. Deshalb lohnt sich ein Vergleich mehrerer Angebote.
Wie funktioniert eine Lebens- und Erlebensversicherung – und wer kann sie abschließen?
Stell Dir vor, Du zahlst über viele Jahre hinweg regelmäßig einen bestimmten Betrag an eine Versicherungsgesellschaft – vielleicht 40 € im Monat, vielleicht 100 €, je nach Deinem Ziel und Deinem Budget. Im Gegenzug erhältst Du eine Police, die Dich einerseits im Todesfall absichert, andererseits aber auch eine Auszahlung vorsieht, wenn Du das Ende der Laufzeit erlebst.
Das Prinzip ist einfach: Ein Teil Deiner Beiträge fließt in den Risikoteil – also in den Schutz für Deine Familie, falls Dir etwas passiert. Der andere Teil wird angelegt oder gespart, damit am Ende der Laufzeit ein bestimmter Betrag ausgezahlt werden kann. Nach beispielsweise 20 Jahren bekommst Du dann das Geld zurück – das ist der sogenannte „Erlebensfall“.
Der große Vorteil: Diese Versicherung lässt sich individuell gestalten.
- Du bestimmst die Laufzeit, etwa 10, 15 oder 20 Jahre.
- Du legst fest, wie hoch Deine monatliche Prämie sein soll.
- Du entscheidest, wer im Todesfall das Geld erhalten soll.
Eine solche Police kann grundsätzlich fast jeder abschließen – egal in welchem Alter. Je jünger Du bist, desto niedriger fällt die Prämie aus, weil das Risiko eines Todesfalls während der Laufzeit geringer ist.
Wichtig zu wissen: Es handelt sich nicht um ein kurzfristiges Produkt. Wer hier nach einem Jahr oder zwei Gewinn erwartet, wird enttäuscht sein. Diese Form der Absicherung richtet sich an Menschen, die langfristig planen und konsequent auf ein Ziel hinarbeiten wollen.
Was bekommst Du am Ende der Laufzeit?
Was passiert eigentlich, wenn die gesamte Laufzeit Deiner Versicherung endet? Nach all den Jahren der Beitragszahlung willst Du natürlich nicht hören, dass das Geld einfach „verschwunden“ ist. Wenn Du bis zum Ende des Vertrags durchhältst, erhältst Du eine Auszahlung im Erlebensfall. Das kann ein fester Betrag sein – zum Beispiel 6.000 € oder 20.000 €, je nach Beitragshöhe und Vertragsdauer. Manche Policen haben zusätzlich einen Investmentanteil. Wenn die Versicherungsgesellschaft gut gewirtschaftet hat, kannst Du am Ende sogar mehr zurückbekommen, als Du eingezahlt hast.
Oft garantiert der Versicherer auch eine Mindestleistung. Das bedeutet: Selbst wenn die Kapitalanlagen keine guten Ergebnisse bringen, bekommst Du eine bestimmte Mindestsumme ausgezahlt. Der Rest hängt von der Marktentwicklung ab. In der Praxis heißt das, Du verlierst nicht alles, auch wenn Du nicht immer mit großem Gewinn rechnen kannst.
Viele Verträge bieten außerdem die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Auszahlungsformen zu wählen:
- Einmalzahlung – die gesamte Summe wird auf Dein Konto überwiesen.
- Ratenzahlung – zum Beispiel monatlich über 5 oder 10 Jahre, wie eine zusätzliche Einkommensquelle.
- Rente – eine regelmäßige monatliche Auszahlung, ähnlich einer privaten Altersvorsorge.
Für viele Menschen ist genau das der größte Vorteil. Sie müssen sich nicht selbst um das Sparen oder Investieren kümmern – alles läuft automatisch. Du zahlst einfach Deine Beiträge, und am Ende bekommst Du die vereinbarte Leistung. Manche sehen das als eine Art verbindliches Sparsystem: Wenn man selbst spart, gibt es immer etwas, das dazwischenkommt – neue Möbel, Urlaub, ein neues Smartphone … Hier funktioniert das System automatisch, und nach vielen Jahren wartet die Belohnung für Deine Ausdauer.
Allerdings gibt es einen wichtigen Punkt: Ein vorzeitiger Ausstieg lohnt sich fast nie.
Wenn Du nach ein paar Jahren aufhörst zu zahlen, bekommst Du nur einen Teil des Geldes zurück. Der Versicherer zieht seine Kosten, Verwaltungsgebühren und Provisionen ab. Deshalb sollte man diese Art von Vertrag als langfristiges Projekt sehen, das seinen Sinn erst am Ende wirklich entfaltet.
Was passiert, wenn etwas passiert – und Du zum Beispiel früher stirbst?
Verfallen die eingezahlten Beiträge, wenn das Leben früher endet? Glücklicherweise nicht.
Eine Lebens- und Erlebensversicherung enthält immer auch einen Risikoschutz – genau wie eine klassische Lebensversicherung. Stirbst Du während der Laufzeit, erhalten Deine Angehörigen die vereinbarte Todesfallleistung. Das bedeutet: Sie verlieren nicht das eingezahlte Geld, sondern bekommen meist sogar mehr ausgezahlt, zum Beispiel 10.000 € oder 20.000 €, je nach Vertrag.
Die Versicherungsgesellschaft zahlt das Geld direkt an die Person, die Du im Vertrag als Begünstigten festgelegt hast. Das kann ein Familienmitglied, Dein Partner oder Dein Kind sein – einfach jemand, den Du finanziell absichern möchtest.
Ein wichtiger Punkt: Diese Auszahlung erfolgt unabhängig von der Erbfolge. Das Geld fließt direkt an die begünstigte Person, ohne Nachlassverfahren oder Wartezeit vor Gericht. Dadurch haben die Hinterbliebenen schnell Zugriff auf die vereinbarte Summe – genau dann, wenn sie sie am dringendsten brauchen.
Viele Anbieter bieten zusätzlich optionale Zusatzbausteine an, die den Versicherungsschutz erweitern, zum Beispiel:
- Bei schwerer Krankheit – eine Teilzahlung, wenn eine schwere Diagnose gestellt wird.
- Bei dauerhafter Invalidität – Auszahlung, wenn ein Unfall die Arbeitsfähigkeit dauerhaft einschränkt.
- Bei Krankenhausaufenthalt – tägliche finanzielle Unterstützung pro Aufenthaltstag.
Damit schützt eine solche Versicherung nicht nur im Todesfall, sondern auch dann, wenn das Leben plötzlich schwieriger wird. Natürlich gilt: Je mehr Zusatzleistungen Du wählst, desto höher ist die Prämie. Genau darin liegt der Vorteil – Du kannst den Vertrag individuell an Deine Bedürfnisse anpassen.
Am Ende heißt das: Selbst wenn Du das Vertragsende nicht erlebst, verschwindet Dein Geld nicht im System. Es geht genau dorthin, wo es hingehören soll – zu den Menschen, die Dir wichtig sind.
Für wen lohnt sich eine Lebens- und Erlebensversicherung?
Man muss ehrlich sein – dieses Produkt passt nicht zu jedem. Für manche ist es eine gute und durchdachte Lösung, für andere eher eine unnötige Ausgabe. Alles hängt davon ab, was Du wirklich von Deinem Geld erwartest und wie konsequent Du beim Sparen bist.
Wenn Du jemand bist, der gerne langfristig plant und Sicherheit schätzt, kann eine solche Police genau das Richtige sein. Du weißt, wie viel Du einzahlst, wie lange der Vertrag läuft und was am Ende dabei herauskommt. Du musst keine Börsengrafiken analysieren und Dich nicht mit Fonds oder Zinsen beschäftigen – die Versicherung übernimmt das für Dich.
Sie eignet sich besonders für Menschen, die:
- ihre Familie für den Todesfall absichern möchten,
- eine feste Struktur zum regelmäßigen Sparen brauchen,
- eine zusätzliche Altersvorsorge oder ein finanzielles Polster für spätere Anschaffungen planen,
- keine Zeit oder Lust haben, sich mit Finanzmärkten zu befassen.
Ein Beispiel: Jemand im Alter von 35 Jahren schließt eine Police mit einer Laufzeit von 20 Jahren und einer monatlichen Prämie von etwa 60 € ab. Nach Ablauf erhält er die vereinbarte Summe, und falls vorher etwas passiert, bekommen die Angehörigen die Todesfallleistung. Das ist eine Form des systematischen Sparens mit eingebautem Schutz.
Wer allerdings oft seine finanziellen Pläne ändert oder sich nur schwer zu langfristigen Verpflichtungen durchringen kann, sollte besser zweimal überlegen. Hier kann man nicht einfach „alles auszahlen lassen“, wenn man die Meinung ändert. Diese Versicherung verlangt Konsequenz und Ausdauer.
Manche nennen sie ein Produkt für Geduldige – und das stimmt. Man sieht die Ergebnisse nicht sofort, man wird nicht schnell reich, aber man hat etwas, das vielen fehlt: die Gewissheit, dass am Ende etwas bleibt.
Entgegen dem Klischee ist diese Versicherung nicht nur für ältere Menschen gedacht. Immer mehr 25- bis 45-Jährige entscheiden sich dafür, weil sie ein Plan B für die Zukunft sein kann. Für manche ist sie eine Art Eigenkapitalersatz beim Immobilienkauf, für andere eine private Ergänzung zur Rente.
Auch Eltern greifen gerne zu: Sie können eine Police auf den Namen ihres Kindes abschließen – und wenn das Kind volljährig wird, erhält es eine Startsumme für seinen weiteren Weg.
Zusammengefasst: Eine Lebens- und Erlebensversicherung macht Sinn, wenn Du Sicherheit mit langfristigem Sparen verbinden willst. Wenn Du schnelle Ergebnisse suchst, ist das nichts für Dich. Aber wenn Du über mehrere Jahre vorausdenkst, kann das eine durchaus vernünftige Entscheidung sein.

Ist eine Lebens- und Erlebensversicherung ein Perpetuum mobile?
Auf den ersten Blick könnte man denken, es sei ein perfektes System. Stirbst Du – bekommt jemand Geld. Erlebst Du das Vertragsende – bekommst Du das Geld selbst. Also gewinnt immer jemand. Klingt nach einem Traumgeschäft, oder? Doch so einfach ist es nicht. In Wirklichkeit handelt es sich nicht um eine Maschine für kostenloses Geld, sondern um ein Finanzprodukt mit klarer Kalkulation – und auf der anderen Seite steht immer die Versicherungsgesellschaft, die natürlich auch verdienen muss.
Wie funktioniert das in der Praxis?
Im Todesfall erhält die begünstigte Person die Auszahlung aus einem gemeinsamen Beitragsfonds, der von allen Versicherten gebildet wird.
Ein Teil der Kunden stirbt früher, ein Teil erlebt das Vertragsende, und ein weiterer Teil löst den Vertrag vorzeitig auf. Genau diese Unterschiede sorgen dafür, dass die Versicherung Auszahlungen leisten kann und trotzdem Gewinn macht.
Man kann sich das wie einen großen gemeinsamen Topf vorstellen, in den tausende Menschen einzahlen:
- Einige erleben die Laufzeit – sie bekommen ihr Kapital zurück, abzüglich Kosten und Gebühren.
- Andere sterben vorher – ihre Familien erhalten eine höhere Summe, als der Verstorbene eingezahlt hat.
- Wieder andere kündigen frühzeitig – sie verlieren einen Teil des eingezahlten Geldes, das im System verbleibt.
Diese Unterschiede gleichen sich aus. Die Versicherung arbeitet auf Grundlage von Statistik und Wahrscheinlichkeiten. Sie weiß ziemlich genau, wie viele Kunden voraussichtlich sterben, wie viele das Vertragsende erreichen und wie viele aufgeben. Auf dieser Basis berechnet sie die Prämien.
Ein einfaches Beispiel
Angenommen, 1.000 Personen zahlen 40 € im Monat über 20 Jahre. Jede Person zahlt also 9.600 € insgesamt.
- Ein Teil der Versicherten stirbt frühzeitig – die Angehörigen bekommen zum Beispiel 20.000 €, also mehr, als eingezahlt wurde.
- Andere erleben das Vertragsende – sie erhalten vielleicht 8.000–9.000 €, also etwas weniger als die Summe ihrer Einzahlungen (nach Abzug der Kosten).
- Wieder andere kündigen nach ein paar Jahren und bekommen nur etwa 60 % ihres Guthabens zurück.
Aus Sicht der Versicherung gleicht sich alles aus – die Gewinne aus einer Gruppe finanzieren die Verluste aus einer anderen.
Und wenn Du das Vertragsende erlebst?
Dann erhältst Du zwar Geld, aber nicht immer den gesamten Betrag Deiner Einzahlungen. Meist handelt es sich um das Kapital abzüglich Provisionen, Verwaltungsgebühren und der Marge der Versicherung. Nur wenn die Police einen Investmentanteil enthält und die Märkte gut laufen, kann am Ende ein kleiner Überschuss entstehen.
Kurz gesagt:
- Nein, Du bekommst nicht alles zurück, was Du eingezahlt hast.
- Nein, die Versicherung verliert bei den Auszahlungen kein Geld.
- Ja, sie hat finanzielle Sicherheit – durch die Beiträge tausender anderer Kunden.
Versicherer kalkulieren äußerst genau: Alter, Geschlecht, Lebenserwartung, Vertragsdauer und Beitragshöhe – all das fließt in die Berechnung ein. Darum sind die Verträge so detailliert formuliert.
Eine Lebens- und Erlebensversicherung ist also kein Perpetuum mobile, sondern ein ausgewogenes System. Du bekommst Schutz und die Aussicht auf eine Auszahlung, aber nicht den vollen Betrag Deiner Beiträge. Die Versicherung wiederum verdient an Gebühren, Verwaltungskosten und der Differenz zwischen Ein- und Auszahlungen.
Am Ende profitieren beide Seiten:
- Du hast Sicherheit und finanzielle Absicherung,
- die Versicherung hat ihren kalkulierten Gewinn.
Lebens- und Erlebensversicherung oder Festgeld – wo liegt der Unterschied?
Auf den ersten Blick scheint beides ähnlich: Du zahlst Geld ein, wartest einige Jahre – und bekommst am Ende etwas zurück. Doch eine Lebens- und Erlebensversicherung ist kein Festgeldkonto. Es sind zwei völlig verschiedene Konzepte, auch wenn beide mit Sparen zu tun haben.
Ein Festgeldkonto ist einfach: Du legst einen bestimmten Betrag an, und die Bank zahlt ihn nach einer festen Laufzeit mit Zinsen zurück. Kein Gesundheitscheck, kein Altersrisiko, keine komplizierten Bedingungen. Kündigst Du das Konto vorzeitig, verlierst Du höchstens die Zinsen – aber nicht Dein Kapital. Und damit ist die Geschichte beendet.
Eine Lebens- und Erlebensversicherung funktioniert dagegen ganz anders. Nicht alles, was Du einzahlst, fließt am Ende an Dich zurück. Ein Teil Deines Beitrags geht in den Lebensschutz – die Versicherung legt also Geld beiseite, um im Todesfall eine Auszahlung zu gewährleisten. Ein weiterer Teil deckt Kosten, Provisionen und Verwaltungsgebühren. Nur der verbleibende Anteil wird angespart oder investiert – und das ist das Kapital, das Du am Ende der Laufzeit erhältst.
Wenn man beides vergleicht, werden die Unterschiede schnell klar:
- Festgeld garantiert Ertrag – die Versicherung nicht unbedingt.
- Festgeld schützt nicht Dein Leben – die Versicherung schon.
- Festgeld ist kurzfristig – die Versicherung langfristig (oft 15–30 Jahre).
- Festgeld zahlt den vollen Betrag zurück – die Versicherung nur nach Abzug der Kosten.
- Festgeld kann man jederzeit kündigen – die Versicherung lohnt sich erst am Ende.
In der Praxis ist eine Lebens- und Erlebensversicherung also eine Art Hybrid – teils Investition, teils Absicherung, teils ein System des regelmäßigen Sparens. Sie bietet keinen klar berechenbaren Zinsertrag wie ein Festgeld, dafür aber einen finanziellen Schutz, den eine Bankanlage nie bieten kann.
Eine Bank verdient an den Zinsen, indem sie Dein Geld weiterverleiht. Eine Versicherung verdient, indem sie das Risiko auf viele Kunden verteilt. Einige bekommen weniger, andere mehr – am Ende soll sich das System ausgleichen.
Darum sollte man eine solche Police nicht wie eine Kapitalanlage mit festen Prozenten betrachten. Sie ist kein Investmentprodukt, sondern eine Absicherung mit Rückzahlungsoption. Wenn Du reinen Gewinn suchst, ist ein Festgeldkonto die bessere Wahl. Wenn Du jedoch Sicherheit und langfristiges Sparen kombinieren möchtest, kann die Lebens- und Erlebensversicherung genau das Richtige für Dich sein.
Vor- und Nachteile einer Lebens- und Erlebensversicherung
Wie jedes Finanzprodukt hat auch diese Versicherung zwei Seiten. Für die einen ist sie eine sichere Möglichkeit, Kapital aufzubauen, für andere dagegen zu teuer oder zu unübersichtlich. Damit Du selbst beurteilen kannst, ob sie zu Dir passt, hier ein Blick auf die wichtigsten Vorteile und Nachteile.
Vorteile
1. Absicherung und Sparen in einem Produkt
Das ist der größte Pluspunkt. Stirbst Du während der Laufzeit, erhalten Deine Angehörigen Geld. Erlebst Du den Vertragsablauf, bekommst Du die Auszahlung selbst. So geht kein eingezahlter Betrag verloren.
2. Finanzielle Disziplin
Viele Menschen sparen nur, wenn sie dazu verpflichtet sind. Diese Police sorgt automatisch für regelmäßige Einzahlungen. Du kannst nicht einfach aufhören – und genau das führt langfristig zum Erfolg.
3. Garantierte Auszahlung
Die meisten Versicherungen garantieren eine Mindestleistung – selbst wenn die Kapitalanlagen keine Gewinne erzielen. Das bedeutet: Du verlierst nie alles, was Du eingezahlt hast.
4. Steuerfreiheit im Erbfall
Die Auszahlung geht direkt an die im Vertrag genannte Person – ohne Erbschaftssteuer und ohne langwieriges Nachlassverfahren. Das ist besonders hilfreich, wenn Angehörige schnell auf Geld zugreifen müssen.
5. Erweiterbarer Schutz
Du kannst zusätzliche Bausteine hinzufügen, z. B. Zahlungen bei schwerer Krankheit, Krankenhausaufenthalt oder dauerhafter Invalidität. Dadurch wird die Police flexibler und besser an Deine Lebenssituation angepasst.
Nachteile
1. Hohe Anfangskosten
In den ersten Jahren fließt ein Großteil der Beiträge in Provisionen und Verwaltungskosten. Wenn Du den Vertrag nach zwei oder drei Jahren kündigst, bekommst Du oft nur einen geringen Teil zurück. Diese Versicherung ist für langfristig Denkende.
2. Eingeschränkte Flexibilität
Du kannst die Zahlungen nicht beliebig aussetzen oder Dir Geld einfach auszahlen lassen. Es handelt sich um eine langfristige Verpflichtung, meist über viele Jahre hinweg.
3. Geringe Rendite
Wer diese Police als Investition betrachtet, wird möglicherweise enttäuscht. Die Rückzahlung ist oft nur leicht höher – oder gleich – der Summe der Einzahlungen. Nach Abzug der Inflation bleibt der reale Gewinn gering.
4. Komplizierte Vertragsbedingungen
Viele Versicherte lesen das Kleingedruckte nicht. Doch gerade dort finden sich zahlreiche Ausnahmen und Sonderregelungen. Daher sollte man den Vertrag vor der Unterschrift genau prüfen.
5. Schwieriger Vergleich zwischen Anbietern
Versicherer verwenden unterschiedliche Bezeichnungen und Berechnungsmethoden. Zwei Policen können äußerlich gleich wirken, aber völlig verschiedene Ergebnisse liefern.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Bekomme ich bei Erleben 100 % meiner Einzahlungen zurück?
Nein. In der Regel erhältst Du das Kapital abzüglich Kosten und Provisionen; ein positiver Anlageertrag kann diesen Abzug teilweise ausgleichen.
Worin unterscheidet sich eine Lebens- und Erlebensversicherung von einem Festgeldkonto?
Ein Festgeldkonto bringt Zinsen und garantiert die volle Rückzahlung. Die Versicherung kombiniert Lebensschutz mit Sparen – sie garantiert jedoch keinen vollständigen Kapitalrückfluss.
Wie lange läuft ein solcher Vertrag?
Meist zwischen 10 und 30 Jahren; kürzere Laufzeiten mindern den Spareffekt deutlich.
Kann ich die Beitragszahlungen unterbrechen?
Ja, aber meist erhältst Du nur einen Teil des angesparten Werts zurück, da Gebühren und Abzüge anfallen.
Wer bekommt das Geld im Todesfall?
Die im Vertrag benannte begünstigte Person; die Auszahlung erfolgt außerhalb des Erbverfahrens.
Gibt es Zusatzoptionen (Krankheit, Krankenhausaufenthalt)?
Ja. Es können Zusatzbausteine vereinbart werden, die die Prämie erhöhen, aber den Schutzumfang erweitern.
Ist die Auszahlung am Ende garantiert?
Einige Policen bieten eine Mindestgarantie; der Rest hängt von den Vertragsbedingungen und dem Anlageergebnis ab.
Ist dieses Produkt für jeden geeignet?
Nein. Es eignet sich vor allem für disziplinierte Menschen mit langfristigem Horizont und dem Wunsch nach finanzieller Absicherung.
Wie erfolgt die Auszahlung am Ende?
Einmalig, in Raten oder als Rente – je nach Vereinbarung im Vertrag.
Beeinflusst die Inflation den Wert der Police?
Ja. Sie kann die reale Kaufkraft der Auszahlung mindern, insbesondere wenn der Anlageertrag gering ausfällt.
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